Herz aus Stahl China, Grossbritannien, USA 2014 – 135min.

Filmkritik

Die Bösen sind nicht immer die Nazis

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Brad Pitt und Shia LeBeouf kämpfen in David Ayers blutigen Kriegsdrama in einem klaustrophobischen Panzer gegen die Nazis.

In den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs drängen amerikanische Truppen nach Berlin vor und räuchern dabei die letzten Nazi-Hochburgen aus. Sergeant Don "Wardaddy" Collier (Brad Pitt) führt ein eingespieltes Panzerbatallion an. Die Einheit der Gruppe wird aus dem Gleichgewicht gebracht, als einer der Schützen ums Leben kommt und durch einen Soldaten (Logan Lerman) ersetzt wird, der die ersten Wochen im Dienst der Armee an einer Schreibmaschine verbracht hat.

Wie viele andere Kriegsfilme vertritt auch Fury die Meinung, dass Krieg die Hölle ist und aus guten Männern Monster macht. Sergeant Wardaddy zwingt den Neuling Norman, der keine Pistole abfreuern kann, einem gefangenen deutschen Soldaten in den Rücken zu schiessen. Auf der anderen Seite ist der Befehlshaber ganz Gentleman und beschützt zwei gute deutsche Mädchen, als seine Truppe nach der Einnahme einer Kleinstadt über sie herfallen will. Regisseur David Ayer (End of Watch) untermalt diese Absurdität mit treffenden, visuellen Details wie die Frau im Brautkleid in einem Meer von Flüchtlingen oder der tote Soldat, der vom Gewicht zahlreicher Panzer im Schlamm der Landstrasse begraben wird.

Schwerfälliger wird der Film jedoch, sobald gesprochen wird. Mit Plattitüden wie, "Ideale sind friedlich, Krieg ist brutal" soll die Message heimgebracht werden. Brad Pitt spricht während langen Strecken des Films deutsch, allerdings nur manchmal gut und oft nicht verständlich. LaBeoufs Figur "Bible" sagt viel zu oft "fuck" für einen Soldaten des zweiten Weltkriegs. Laut Wikipedia taucht dieser Ausdruck umgangssprachlich erst in den 70er Jahren in amerikanischen Wörterbüchern auf. Und dass Pitt in einem Kriegsfilm Gelegenheit fand, sein Hemd auszuziehen und die Bauchmuskeln anzuspannen, hilft der Glaubwürdigkeit von Fury auch nicht gerade.

19.02.2024

3

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Kommentare

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Tapsy10

vor 4 Jahren

Nicht schlecht. Aber auch kein Must.
Filmtechnisch sehr gut gemacht.


movietalker

vor 8 Jahren

Mit Hollywood typischen Heldenmut wird uns die Fratze des Krieges gezeigt.
Ein starker Brad Pitt mit ebenso starken Schauspielkollegen an seiner Seite.


Barbarum

vor 8 Jahren

Die schauspielerischen Leistungen und das Filmtechnische sind eine Wucht, aber inhaltlich kommt der Film nur stückweise über pathetische Heldenerschaffung hinaus.


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