Cars 2 USA 2011 – 106min.

Filmkritik

Rennwagen mit rostigem Motor

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Das Sequel entführt seine Zuschauer in eine verwirrende Spionage-Geschichte, die für sein kindliches Publikum reichlich erwachsen ist.

Lightning McQueen (Stimme: Owen Wilson) und Mater (Larry the Cable Guy) verlassen Radiator Springs und reisen um die Welt, um an drei Auto-Rennen teilzunehmen, die bestimmen sollen, wer der schnellste Rennwagen der Welt ist. Auf Reisen kreuzt der tolpatschige Mater die Wege eines internationalen Spionagerings und spannt mit dem James Bond ähnlichen britischen Sportwagen Finn McMissile (Michael Caine) und dessen Mitarbeiterin Holly Shiftwell (Emily Mortimer) zusammen, um die Welt von den verbitterten Klapperkisten wie dem AMC Pacer, Yugo oder Gremlin zu retten.

Die Cars-Fortsetzung kommt daher wie ein Formel 1-Rennwagen. Neueste 3D-Computergrafiken machen die verschiedenen Autorennen in Tokyo, Paris und Porto Corsa (eine Mischung aus Portofino und Monaco) so real, dass es einem in den Kurven flau im Magen wird. Aber inhaltlich ist Cars 2 eine rostige Karre wie der Trabi Professor Z (Thomas Kretschmann), der ein Oelkartell von ausgemusterten Autotypen anführt.

Pixar ist bekannt für anspruchsvolle und sorgfältig entwickelte Drehbücher. Aber die vielen Geschichten - von der Spionagestory über die bösen Machenschaften der Ölindustrie bis zu den Schwierigkeiten zwischen Lightning McQueen und Mater - machen die Story von Cars 2 zu einem Rohrkrepierer in Rallye-Streifen, die für das jugendliche Zielpublikum schwer verständlich ist und die seine Eltern in erster Linie nervt.

Cars galt nie als einer der besten Pixars. Bei seiner Veröffentlichung 2006 wurde der Film zwar von einer Mehrheit der Kritiker verrissen, war aber trotzdem ein mässiger Hit an den Kinokassen. Und dann passierte das Unerwartete: Jungs auf der ganzen Welt wollten den Film immer wieder auf DVD schauen, mit den Spielzeugautos herumkurven und Cars-T-Shirts tragen. Seit dem Kinostart wurde Cars-Merchandise im Wert von 10 Milliarden Dollar verkauft. Cars will mehr sein als nur ein Film. Pixar nennt CARS ein "Lifestyle Brand" für Jungs, so etwa wie es die Disney Prinzessinnen für Mädchen sind. Cars 2 ist kein schlechter Film. Es ist nur schade, dass seine Qualität nicht dem üblichen Pixar-Standard von Up, Wall-E oder der Toy Story-Trilogie entspricht.

10.03.2013

3

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Kommentare

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riexx75

vor 9 Jahren

cool, spannender wie cars 1


Barbarum

vor 10 Jahren

Wohl wirklich nur für die ganz kleinen geeignet.


maege70

vor 12 Jahren

Die Fortsetzung war bis auf ein paar wenige, lustige Szenen (die man schon im Trailer sieht) sehr sehr entäuschend... leider


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