Vorbilder?! Deutschland, USA 2008 – 98min.

Filmkritik

Junggebliebene Männer und altkluge Jungs

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Männer, die nicht erwachsen werden wollen, dominieren schon seit geraumer Zeit das Bild amerikanischer Komödien. Adam Sandler, Will Ferrell und Owen Wilson beackern das Feld unermüdlich und mit Ausdauer, nun setzen die "Role Models" die erfolgreiche Tradition fort.

Der frustrierte Miesepeter Danny (Paul Rudd) und der naive Draufgänger Wheeler (Seann William Scott) sind auf jeden Fall Paradebeispiele jenes unreifen Typ Mannes. Mit Minotauruskostüm und albernen Promotionauto fahren sie von Schule zu Schule, um einen schauerlichen Energydrink an den Mann zu bringen, doch die Nerven liegen blank und in Windeseile sind die beiden in einen Fall von schwerstem Vandalismus verwickelt. Und so steht das ungleiche Freundespaar vor der Wahl: 30 Tage Knast oder 150 Tage Sozialdienst.

Bei einer Wohltätigkeitsorganisation für Problemkinder sollen die beiden Patenschaften für zwei Jungs übernehmen - doch wer hier wem einen sozialen Dienst erweist, ist bald nicht mehr so klar. Denn während Danny sich reichlich widerwillig um den verschlossenen Teenager Augie (Christopher Mintz-Plasse aus "Superbad") kümmert und Wheeler alle Hände voll mit dem schlüpfrig-schlitzohrigen Knirps Ronnie (Bobb'e J. Thompson) zu tun hat, lernen die beiden Männer auch noch ordentlich etwas über sich selbst.

Besonders originell liest sich die Geschichte dieser Buddy-Komödie nicht wirklich. Doch siehe da: Anders als zuletzt "Step Brothers" oder "Pineapple Express" ist der Film von David Wain, dessen Debüt "Wet Hot American Summer" in den USA Kultstatus genießt, erstaunlich amüsant. "Role Models" macht nämlich ziemlich vieles richtig, was zuletzt auch schon in den Komödien aus dem Hause Judd Apatows den Erfolg garantierte. Man gönnt sich allerlei deftige Zoten, ohne aber je zu tief unter die Gürtellinie zu rutschen - und bewahrt sich darüber trotzdem eine überraschend humane Liebenswürdigkeit.

Allerlei Apatow-Veteranen im Ensemble tun ihr übriges, die grandiose Nebendarstellerin und Improvisationskünstlerin Jane Lynch als ehemals süchtige Sozialarbeiterin etwa, und nicht zuletzt Paul Rudd, der hier auch am Drehbuch mitschrieb und sich in einer seiner bisher größten Rollen erneut als zurückhaltend-präziser Komödiant empfiehlt. So gut funktioniert hier der Witz, dass nicht mal Seann William Scott, der sich vor gar nicht allzu langer Zeit noch als frühreifer Jüngling durch "American Pie" blödelte, störend auffällt.

05.03.2009

4

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Kommentare

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Janissli

vor 7 Jahren

Viele lustige Sprüche, Gags und Blödelein die den Film sehr unterhaltsam machen ohne alles ins lächerliche zu ziehen.


Gelöschter Nutzer

vor 14 Jahren

Einfach super! habs sehr witzig gefunden


skijump

vor 15 Jahren

Wirklich total witzig!!! Hohe Gag-Dichte!


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