10,000 BC Neuseeland, USA 2008 – 108min.

Filmkritik

Der mit dem Säbelzahntiger spricht

Björn Schäffner
Filmkritik: Björn Schäffner

Zuerst die gute Nachricht: Die Special Effects sind gelungen, besonders die Computerentwürfe von Mammut und Säbelzahntiger. Und wenn eine äusserst blutrünstige Spezies - halb Dino, halb Vogel Strauss - im tropischen Bambusgehölz nach Menschen jappt, wird's richtig spannend im Kino. Die schlechte Nachricht: Das war auch schon das Beste am neuen Film von Roland Emmerich.

Der deutsche Regisseur, der für die Leinwand schon Riesenechsen ("Godzilla") bändigte oder das Weisse Haus von Aliens pulverisieren liess ("Indepence Day") oder zuletzt Manhatten mit einer gigantischen Flutwelle überschwemmte ("The Day after Tomorrow"), ist ein digitaler Strippenzieher erster Güte. Da macht auch "10'000 B.C." keine Ausnahme.

Die Geschichte dreht sich um den bronzezeitlichen Mammutjäger D'Leh (Steven Strait), der seine Angetraute Evolet (Camilla Belle) aus den Klauen einer technologisch fortgeschrittenen Herrscherrasse befreien muss. Das erinnert an Mel Gibson's "Apocalypto". Wobei Emmerichs Spektakel deutlich weniger brutal ist - man könnte auch sagen: harmloser.

Wir haben es hier nicht mit grunzenden und fickenden Höhlenbewohnern wie in "Am Anfang war das Feuer" zu tun, dafür mit feingliedrigem Hollywood-Nachwuchs, dessen angerusster Neo-Hippie-Look zwischen Rastafari und Lederstrumpf pendelt. Für seine Liebste ist D'Leh buchstäblich bereit ans Ende der Welt zu gehen - und dafür schweisst er schliesslich eine Vielzahl von Stämmen zu einer Armee zusammen. Losgezogen wird gegen einen Gottkönig, der im Schatten von Pyramiden eine Schreckensherrschaft errichtet hat. Das Unterdrückerregime sei womöglich von einer Insel gekommen, die einst im Meer versank, mutmasst die episch dargetragene Erzählerstimme von Alt-Star Omar Sharif - übrigens ein kleines Highlight in diesem ziemlich dämlichen Film.

So lässt Drehbuchautor Harald Kloser seinen mythischen Nonsense am Ende in einen Freiheitskampf münden. Und zielt mit diesem wohl bewusst auf die Pawlow'schen Geschmacksreflexe des amerikanischen Popcorn-Publikums ab. Als wäre das nicht schon zuviel des Guten, implodiert die Story am Schluss in einer Auflösung, wie sie kitschiger nicht sein könnte. Mehr sei hier nicht verraten. Aber wenn auch: Sie brauchen sich den Film ja sowieso nicht zu schauen.

17.02.2024

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Kommentare

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Patrick

vor 3 Jahren

Die Ausstattung ist pompös,und die Story wird durch die Erzähl~Stimme: Interessant und Spannend Erzählt.


vickybarca

vor 15 Jahren

huch... was war das denn?


mmcblue

vor 15 Jahren

Hatte mehr erwartet und zu hohe Ansprüche, da ich gedachte hatte es wäre ine Film wie der von "MEL GIBSONS APOCALYPTO. " Aber sonst ist er nicht schelcht es fehlt halt die gewisse Spannung der Film an sich ist gut gemacht. Fazit: Naja


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