Ex Drummer Belgien 2007 – 90min.
Pressetext
Ex Drummer
Eines Tages stehen sie vor seiner Tür: Drei Möchtegernmusiker aus dem tiefsten Sumpf der belgischen Provinz bitten den erfolgreichen Buchautor Dries darum, den noch vakanten Posten des Schlagzeugers in ihrer geplanten Rockband zu übernehmen.
Dries, fasziniert von der morbiden Aura sozialer Verelendung, willigt ein und tauft das glücklose Häufchen "The Feminists". Fortan ist er immer dabei: im Proberaum auf dem Bauernhof von Jans Eltern, wo die Mutter den kranken Vater per Zwangsjacke ans Bett fesselt, im blutigen Apartment von Koen, der nur Lust empfindet, wenn er Frauen misshandelt, und in dem verkommenen Loch, in dem Ivans Frau auf der Couch vor sich hindämmert und das schreiende Baby mit Kokain ruhig stellt.
Dries ist ein Beobachter, der neugierig die Verkommenheit der Welt in sich hineinsaugt und abends heimkehrt in sein Designerloft hoch über den Dächern von Oostende, wo ihn seine hübsche Frau und manchmal auch eine Gespielin erwarten. Wie ein Gott steigt er immer wieder hinunter in den Sündenpfuhl, kommentiert, manipuliert, intrigiert ... bis er sich schließlich selbst als mythischen Erlöser wähnt, der die Welt um ihre Übel erleichtert. Die Katastrophe ist unaufhaltsam.
Basierend auf dem bislang für unverfilmbar gehaltenen gleichnamigen Kultroman des skandalumwitterten Bestsellerautors Herman Brusselmans, gelingt Regisseur Koen Mortier mit "Ex Drummer" ein hochexplosives Sozialdrama zwischen Delirium und Scharfsinn, ein tabuloses Porträt einer Gesellschaft am Abgrund und eine ätzende Kritik an einem Zeitgeist, der nur seinem eigenen Ethos verpflichtet scheint. Ein Film, der lange im Gedächtnis bleibt.
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