Tierisch wild USA 2006 – 94min.

Filmkritik

Tierisches Déjà Vu

Filmkritik: Jürg Tschirren

Was ist bloss mit unseren computeranimierten Zootieren los? Schon wieder macht sich ein tierischer Haufen auf den Weg in die Wildnis. Und das ist nicht das einzige, das bei Disneys jüngstem Trickfilm bekannt vorkommt.

Damit niemand die Idee hat, bei "The Wild" habe sich Disney an etwas wirklich Neues gewagt - bloss weil der Film nicht "The Wild 2: Even Wilder" oder "The Wild 3: Oh, Baby, Baby, It's a Wild World" heisst - sei gleich zu beginn die Story erzählt: Im New Yorker Zoo ärgert sich der Löwenjunge Ryan über das langweilige Leben hinter Gittern. Sein allein erziehender Vater Samson (im Original gesprochen von Kiefer Sutherland) will vom Ausbruch in die Wildnis aber nichts wissen, schliesslich bietet der Zoo allerlei Annehmlichkeiten - nächtliches Schildkröten-Curling inklusive.

Aber aufmüpfig ist die Jugend und eines Tages nimmt Ryan doch Reissaus. In einer Kiste lässt er sich nach Übersee verschiffen, um mit eigenen Augen die Wildnis zu sehen, von der sein Vater tausend und eine Geschichte erzählte. Nun ist es an Samson, seinem Ruf als König der Tiere gerecht zu werden. Zusammen mit seinen Freunden macht er sich auf die Suche nach dem Jungen. Und die Freunde sind erwartungsgemäss ein tierisch bunter Haufen: Benny das Eichhörnchen (James Belushi), der mürrische Koalabär Nigel (Eddie Izzard), die eher nicht so intelligente Schlange Larry (Richard Kind) und die Giraffendame Bridget (Janeane Garofalo). Später treffen sie William Shatner, das heisst: natürlich nicht wirklich den ehemaligen Captain der Enterprise, bloss ein fieses Gnu, dem Shatner seine Stimme leiht.

Zücken wir jetzt unser Übersichtsheft mit dem Titel "Computeranimierte Trickfilme 2003-2006". Ein Sohn, der gegen den Willen des übervorsichtigen Vaters die Welt erkundet? - Ein Häkchen hinter "Finding Nemo". Eine Bande von Zootieren, die plötzlich merkt, dass man "Wildnis" zu Recht nicht ohne "wild" schreiben kann? - Noch ein Häkchen, diesmal hinter "Madagascar. Man hätte den Film doch gleich "Finding Madacascar" nennen sollen, meinte deshalb ein US-Kritiker. Passend wäre es gewesen, denn kaum ein Element der "The Wild"-Storyline kann Originalität für sich in Anspruch nehmen. Sogar das in die Giraffe Bridget verliebte Eichhörnchen Benny erinnert vage an das Mammut aus "Ice Age 2", das sich für ein Opossum hält.

Nun spricht nichts dagegen, sich ein wenig "inspirieren" zu lassen. Schade nur, wenn das Resultat dann nicht einmal das Niveau der schwächeren Vorbilder hält. Spannend oder lustig ist hier wenig, letzteres ist vor allem im Hinblick auf den (mit US-Stars) prominent besetzten Stimmen-Cast enttäuschend. Und die Qualität der Animation? Die ist kaum spektakulär, aber bis hin zu den einzeln animierten Schnurrhaaren der Löwen technisch perfekt. Aber wer geht schon begeistert aus einem Film, nur weil sich da ein paar Schnurrhaare so schön bewegt haben?

05.01.2021

2.5

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Kommentare

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titanicfan

vor 17 Jahren

leider nur eine billige kopie von madacascar


tuvock

vor 17 Jahren

Die Handlung:

SAMSON ist ein Löwe, er ist der Star im New Yorker Zoo, alles kommt nur wegen ihm her, da er auch sehr gut brüllen kann, obwohl er selber mal einen sehr strengen Vater hatte. Dieser lebte noch im Dschungel in Afrika.

SAMSON hat einen Sohn, RYAN, der ist eher ein Fürchterchen, kann nur Miau sagen, und ist deswegen ziemlich sauer. Doch eines Tages büchst RYAN aus, er ist abenteuerlustig, deprimiert, hat kein Interesse mit den Pinguinen am Eis zu spielen, und wird weggeschafft. Der Vater muss ihn suchen, nimmt Eichhörnchen BENNY mit der in die Giraffe BRIDGET verknallt ist, NIGEL der Koalabär ist auch dabei, und landen in Manhattan, von dort geht’ s mit dem Schiff auf eine Vulkaninsel den Sohn suchen, und landen in einer gefährlichen Gnu Sekte die von KAZAR angeführt ist der alle Löwen töten will.

Meine Meinung zum Film und ein bisschen Informationsgehalt:

Ich fand dass die Figuren ein bisschen zu ernst für Kinder waren. Nicht das die Szenen grausam waren, aber ein Koala Bär der reagiert wie Woody Allen nach Durchfall und daherwatschelt wie ein Homosexueller Stahlbauschlosser in Arabien, und einen Witz auf Lager hat wie Mr. Bean nach Hochschulabschluss, ich glaube das ist nicht so ganz verständlich für Kinder unter 6 Jahren, darum habe ich ja auch etwas gelacht, aber der Rest vom Film, naja ich weiß nicht. Der Löwe, ja nett, der Löwe der seinen Sohn anlügt, die Analogie des Vaters hier im Film ist die gleiche wie die Moralkeule in Grimms Märchen, da gibt es ja unzählige. Auch der Sohn der mir vorkam wie eine Zeichentrickversion eines übersüßen Klons von Michel aus Lönneberga, ja der war nett, aber irgendwie war er auch übertrieben vom Charakter her.

Das der über einen Baum über den Zaun im Zoo in New York klettert, ich glaube das ist nicht so ganz realistisch, weil die Zoos ja hinreichend abgesichert sind. Oder der Vater der nicht über einen 3 Meter Zaun klettern kann, ein Eichhörnchen das auf Wildgänsen wie Nils Holgerson reitet, und ja dann das mit der Liebe vom Eichkater zur Giraffe, die ihn abweist, und das ganze wirkt wie eine besoffene Form von Romeo und Julia? Ich weiß nicht, es ist ja alles sehr nett gewesen, aber meiner Meinung nach viel zu erwachsen und unlustig umgesetzt worden.

Ich kam mir vor wie ein Prequel zu „ Madagaskar“ das Böse Gnu am Anfang als Böse hingestellt, übertrieben als 400 Meter Monster a la Minotaurus, ich fand das nicht lustig, eher nett, wie Münchhausen im Irrenhaus bei der Monatlichen Zusammenkunft der Anonymen Lügenbolde. Ich fand den Film also ehrlich gesagt nett, aber etwas sehr langweilig für den Film eines Disney Konzerns. Ich finde Disney lässt sehr stark nach, früher waren die Filme gut, heute zählt es leider nur noch das ein Film auch als Zeichentrickfilm viel Action hat, das er spannend ist und irgendwie Hipp ist, aber leider hat dieser Film nicht viel davon erreicht. Zumindest von der Spannung her nicht.

Zu überzogen zu langweilig, zu wenig lustig, dann flüchten die vor Hunden, der Löwe hat als Ausrede das er sich nicht kümmern kann um das vertreiben der Straßenköter, und landet in der Kanalisation, ohne das ein Mensch das ganze sieht, außer ein Mann am Schiff, ich finde das nicht so ganz gut. Eher ein Filmchen, als ein Film.

Ich denke das diese Geschichte genügend Platz für mehr und bessere Animationen hätte, und eine spannendere Geschichte, denn der Plot hier war etwas zu einfach, obwohl er nur 75 Minuten dauerte. Als die Tiere dann auf der Vulkaninsel mit einem schönen Regenwald landeten, dachte ich, das ein Abenteuer anfängt, aber das war eher nur der Anfang vom Ende der restlos lieblos gestalteten Filmerzählung. Disney und Pixar arbeiten nun zusammen, aber gegenüber „ Hennen rennen“ war super, aber der war langweilig, leider.

Der Löwe SAMSON wird im Original von Kiefer Sutherland gesprochen, Eichhörnchen BENNY von James Belushi, das böse Gnu KAZAR von William Shatner, und 400 Animatoren haben an diesem Film mitgearbeitet, und es war die größte Kanadische Filmproduktion im Zeichentrickbereich. Die ca. 50 Millionen US $ haben nur 37 Millionen US $ eingespielt. Leider sind viele originell choreographierten Figuren in dem Film etwas farblos.

Farb und Formlose einfache Familienunterhaltung

59 von 100Mehr anzeigen


rajan

vor 17 Jahren


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