Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith USA 2005 – 140min.

Filmkritik

Darth Vader und wie er in die Welt kam

Filmkritik: Jürg Tschirren

George Lucas zeigt mit dem abschliessenden Teil der Star Wars-Saga, dass die Macht noch immer mit ihm ist.

Teenager, die ihre Freizeit der Kategorisierung von TIE-Fighters widmen, erwachsene Männer, die ihre Wochenenden als Boba Fett verkleidet auf Fan-Veranstaltungen verbringen - mit "Star Wars" schuf George Lucas Identifikationsangebote für Generationen kaufkräftiger Nerds. Der Kult ist Segen und Fluch zugleich: Während er dem Regisseur Geld in die Taschen spülte, verfolgten Fans der ersten Stunde sein Schaffen mit Argusaugen. Als die ersten drei Folgen 1997 digital nachbearbeitet noch einmal ins Kino kamen, waren die Anhänger der reinen Lehre damit ungefähr so zufrieden wie integrale Katholiken mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

Noch schlimmer kam es zwei Jahre später. "The Phantom Menace" war der erste Teil einer Prequel-Trilogie und hatte ausser Kitsch, schlechten Dialogen und nervtötenden Nebenfiguren (Jar Jar Binks!) nichts zu bieten. Der Nachfolger, "Attack of the Clones", war eine inkohärente, überlange Effekt-Orgie. Es schien, als wäre die Macht nicht mehr mit George Lucas. Und nun das: "Revenge of the Sith" ist der beste "Star Wars"-Film seit "The Empire Strikes Back" (1980). Trotz Schwachstellen und einer Eröffnungssequenz, die sich wie eine Parodie ausnimmt.

Er wolle alle losen Enden zusammenführen und die gesamte Saga in einem neuen Licht erscheinen lassen, hatte Lucas den Zuschauern versprochen. Darum zeigt er das Ende der Klonkriege, die Vernichtung der Jedi, das Entstehen des Imperiums. Im Grunde geht es ihm aber nur um einen: um Darth Vader und wie er in die Welt kam. Ausgerechnet die Motivation der Verwandlung des Jedi-Ritters Anakin Skywalker in den Sith Lord Vader bleibt aber wenig begründet. Sei es, weil der Hauptdarsteller Hayden Christensen nicht mehr als vier Gesichtsausdrücke kennt (Wut, Freude, Angst... vielleicht waren es auch nur drei), sei es, weil Lucas Dialoge auf dem Stand eines Zwölfjährigen schreibt (oder für Zwölfjährige, was die Sache auch nicht besser macht).

Doch wer nach Charaktermotivation und geistreichen Dialogen fragt, hat ein Epos wie "Star Wars" schlecht begriffen. Hier zählt, wie bei aller Heldendichtung, nur das ganz Grosse: Der Kampf zwischen Gut und Böse. Und wer in dieser Auseinandersetzung die Hauptrolle spielt, ist keine Frage: Lucas inszeniert Darth Vaders Schöpfung wie die Geburt von Frankensteins Monster und als zentrales Element von "Revenge of the Sith".

Als zum ersten mal Vaders mechanisches Schnaufen ertönt, weiss der Zuschauer, was den mit computergenerierten Bildern voll gestopften ersten Prequel-Teilen gefehlt hat: ein überlebensgrosser Bösewicht, reduziert auf seine schwarze Rüstung und einen pechschwarz glänzenden Helm.

19.02.2021

4

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Kommentare

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dulik

vor 6 Jahren

Grosses Science Fiction Spektakel, welches sich hauptsächlich um den Werdegang des Anakin Skywalker dreht. Dessen Beweggründe haben sich im Verlauf dieser Trilogie immer mehr abgezeichnet und sind somit absolut verständlich und glaubwürdig. Für Fans der alten Trilogie dürfte zwar so einiges vorhersehbar sein, dies fällt aber nicht gross ins Gewicht und ermöglicht so auch Neueinsteigern die Handlung ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Die Effekte sind wie gewohnt sehr hochwertig gehalten und die Action steigert sich mit der Lauflänge des Filmes bis hin zum epischen Finale.
7.5/10Mehr anzeigen


prepuel

vor 10 Jahren

Der film ist mein liblings film.
Super stori, tolle film musik, beste actions szencen und noch humor, gefühl


prepuel

vor 10 Jahren

Bester film den es gibt


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