Siegfried Deutschland 2005 – 90min.

Filmkritik

Achtung, hier kommt Sigi!

Filmkritik: Dominique Zahnd

Bisher ist der deutsche Komiker Tom Gerhardt in seinen TV-Rollen meistens als geistiger Tiefflieger rübergekommen. Zeigt er sich in seinem aktuellen Kino-Abenteuer «Siegfried» von einer anderen Seite? Kurze Antwort: Nein!

Die Idee war eigentlich ganz simpel: «Siegfried», eine Neuversion der berühmten Nibelungensage, sollte der humoristische Höhepunkt des Kinosommers werden. Hinter die Kamera setzte sich Sven UnterwaldtSieben Zwerge»), die Hauptrolle übernahm TV-Blödler Tom Gerhardt. Zusätzliche Würze sollte die Story durch jede Menge deutsche Comedians bekommen, die in kurzen Gastauftritten durchs Bild huschen. Hat ja alles zuvor auch schon bei «Traumschiff Surprise» oder «Sieben Zwerge» funktioniert und bei beiden Streifen beeindruckende Zuschauerzahlen eingefahren.

Hier geht die Rechung allerdings nicht auf - ganz und gar nicht. Das liegt vor allem an der platten Story: Klein-Siegfried treibt in seinem Körbchen den Rhein hinab und wird von einem Schmied (Michael Brandner) gerettet. Den kotzt und pinkelt das Findelkind als Erstes mal so richtig an. Ha ha. So lustig gehts munter weiter: Siegfried wird von den Dorfbewohnern gemieden, weil er seine Superkräfte nicht kontrollieren kann. Hier ein ungewollter Hieb, da ein Kind, dass versehentlich über den Rhein geworfen wird. Ha ha. Plötzlich ist der blondierte Dödel erwachsen und kann mit den Tieren des Waldes reden. Eine kleine, pseudoniedliche Sau wird sein bester Kumpel. Dann kommt Liebesbote Amor vorbei - und Sigi verliebt sich unsterblich in die schöne Kriemhild (als sie gerade am Wegesrand ihr Geschäft verrichtet). Um ihr Herz zu gewinnen, nimmt er an einem Turnier teil und zieht anschliessend los, um den Nibelungen-Schatz zu rauben.

Das Drehbuch ist schwachsinnig, die Gags sind durchs Band plump und billig. Und die Darsteller? Die liefern allesamt nur armseelige Vorstellungen ab. Einzig Mirko Nontschew als Giuseppe ist für ein paar Schmunzler gut. Tom Gerhardt, dem TV-Publikum hinlänglich bekannt als «Hausmeister Krause», variiert hier einfach seinen Prolo-Charakter Tommie aus dem Kino-Debakel «Voll normaaal» (1994). Schon dort beschränkte er sich in erster Linie darauf, andauernd «oha» oder «uha» zu grunzen und dabei dämlich zu glotzen. Mehr war da nicht, mehr ist da auch jetzt nicht. Sorry, ein total doofer Film: Der Flop des Jahres.

07.12.2020

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Kommentare

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veneziauy

vor 18 Jahren

Ein durchaus witziger Film mit guten Gags. Ein Film für reine Unterhaltung ohne dass man dabei was denken muss, also 90 Minuten Entspannung.


frozone

vor 18 Jahren

Echt Zum Grölen ist dieser Film!
Am Anfang, als Siggi Mime ins Gesicht kotzt und seicht, dachte ich, es wird nichts. Der Rest ist escht witzig und die Stimme vom Drachen zum grölen.


Bruder von Lukas


nkalt

vor 18 Jahren

Haha... Ganz egal wie der Film ist, die Cineman-Kritik schlägt er in Punkto Unterhaltungsfaktor bestimmt nicht. lol

Saukomisch und so schön böse: D


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