Welcome to the Jungle USA 2003 – 108min.

Filmkritik

Der Felsen im Urwald

Serge Zehnder
Filmkritik: Serge Zehnder

Das Konzept des modernen "Buddy-Movies" ist seit "48 Hrs." mit Eddie Murphy und Nick Nolte mittlerweile schon zwanzig Jahre alt. Die neuste Version der beiden Streithähne, die unter Todesgefahr zu Kumpels werden, heisst "Welcome to the Jungle". In den USA noch mit "The Rundown" betitelt und dem Ex-Wrestler Dwayne "The Rock" Johnson im Zentrum des Sturms, ist diese Angelegenheit bei aller Vorhersehbarkeit verdammt unterhaltsam.

Angelegenheit ist hierbei das treffendste Wort. Denn die Geschichte ist in sich nicht mehr als eine Blaupause für eine temporeiche Abfolge von verbalen und physischen Schlagabtäuschen. Der Schuldeneintreiber Beck (The Rock) muss, um endlich sein eigenes Restaurant eröffnen zu können, das Millionärssöhnchen Travis (Seann William Scott) im Amazonas ausfindig machen und in die Staaten zurückführen. Travis hegt jedoch keine Absichten, zurückzukehren, ist er doch wenige Schritte davon entfernt, ein Indio Artefakt von unschätzbarem Wert zu bergen. An dem musealen Stück sind auch der ausbeuterische Goldminenbesitzer Hatcher (Christopher Walken) und eine Horde Guerillas interessiert, welche den unter sklavenähnlichen Bedingungen lebenden Minenarbeiter die Freiheit schenken wollen. Ein Zustand, der sich nicht über einer Tasse Tee klären lässt.

Regisseur und Schauspieler Peter Berg hat vor rund fünf Jahren mit "Very Bad Things" einen sehr zwiespältigen Start hinter der Kamera abgeliefert. Bei seinem zweiten Werk nimmt er nun eine altgediente Formel Hollywoods und vermischt sie mit viel übertriebener Action und Slapstickeinlagen zu einem witzigen Trip in die klischierte Welt des Abenteuer-Genres. Ernst nehmen darf man dieses Mischmasch in keiner Sekunde. "Welcome to the Jungle" ist ein formvollendeter Comicstrip im Kinoformat. Die Figuren sind einfach gestrickt, und die Schauspieler füllen sie mit der nötigen Selbstironie aus. Walken als Bösewicht, Scott als nerviges Schnattermaul mit Herz und die hübsche Rosario Dawson ergänzen Dwayne Johnsons Leinwand-Persona perfekt. Dessen Charisma und seine unprätentiöse Art überdecken auch gewisse schauspielerische Mäkel und präsentieren ihn als soliden Helden: bescheiden, draufgängerisch, humorvoll, mit einer dunklen Seite.

Eine Generation von Teenager, welche nie etwas von "Lethal Weapon", "48 Hrs." oder dem Buddy-Movie Meilenstein "Midnight Run" gehört haben, kommen hierbei voll und ganz auf ihre Kosten. Zumal sich Drehbuch und Regie genug Raum vorbehalten, um nicht als simpler Abklatsch, sondern als formal eigenständige Action-Klabauterei bestehen zu können. Viel Pulp, mit genügend Humor gepfeffert, sorgt für eine freudige Rutschpartie, die nach gut 100 Minuten bereits vorüber ist. Doch diese 100 Minuten hirnloser "Fun" lohnen sich in jeder Hinsicht.

19.02.2021

4

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

wie walking tall auch wieder okay... nicht bisonderes aber unterhaltsame action


quarry

vor 19 Jahren

der film ist voll besch**sen. Die Schauschpieler zeugen nur von oberflächlichem rumgerede. und der plot scheint schon vor 100 jahren geschrieben worden zu sein.

lohnt sich echt nicht, den film zu schauen...


ash24

vor 20 Jahren

ist keine richtige komödie


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