Dawn of the Dead USA 2004 – 101min.

Filmkritik

Erfrischende Rückkehr der Zombies

Filmkritik: Patrick Schneller

Im Remake des Horrorklassikers von George A. Romero aus dem Jahr 1978 gilt immer noch das Motto: Wenns in der Hölle keinen Platz mehr hat, wandeln die Toten auf der Erde umher. Und tatsächlich haben die Verstorbenen wegen einer mysteriösen Seuche plötzlich keine Lust mehr, in ihren Gräbern zu bleiben, entwickeln dafür aber unbändigen Appetit auf frisches Menschenfleisch

Nach "The Texas Chainsaw Massacre" kommt mit "Dawn of the Dead" innerhalb eines halben Jahres das zweite Remake eines der wichtigsten modernen Horrorfilme ins Kino. Mehr noch: Die beiden Originale sind die vielleicht einflussreichsten Genrefilme der Siebzigerjahre. Das "Texas Chainsaw"-Remake, das es in die deutschen, nicht aber in die Schweizer Kinos schaffte, kommt zwar nie an Tobe Hoopers Meilenstein von 1974 heran, ist aber viel besser gelungen, als man ursprünglich erwarten konnte. Und das "Dawn"-Remake?

Die Krankenschwester Ana (Sarah Polley) kommt übermüdet von der Arbeit nach Hause. Ihr Mann wartet schon, und auch der Tochter gehts blendend. Nicht so am nächsten Morgen: Die Kleine wurde von einem Zombie gebissen und ist nun selbst eine lebende Tote. Sie knabbert ihren Vater an, Ana gelingt in extremis die Flucht. Das ganze Quartier ist bereits mit Zombies verseucht.

Auf der Flucht trifft Ana den Polizisten Kenneth (Ving Rhames). Mit einer Handvoll weiterer Überlebender flieht sie ins nächste Einkaufszentrum. Dort richten sich die Leute notgedrungen häuslich ein, nachdem sie die dort weilenden Zombies per Kopfschuss beseitigt haben. Doch die Untotenplage hat weltweit um sich gegriffen, und die Mall wird langsam aber sicher zur Falle: Immer mehr lebende Tote versammeln sich um das grosse Gebäude. Haben die verzweifelten Menschen eine Chance, unversehrt aus der Stadt zu fliehen?

Das Drehbuch von James Gunn versucht glücklicherweise gar nicht erst, dem Original nachzueifern. Die Neuverfilmung bleibt George A. Romeros wegweisendem Streifen von 1978 nur gerade so ähnlich wie nötig - und das funktioniert: Werbefilmer Zack Snyder, der sein Spielfilmdebüt gibt, ist ein spannender, mit der nötigen Härte gespickter Zombiefilm gelungen, der sich sehen lässt. Da stört es kaum, dass das sozialkritische Element des Vorgängers weitgehend fehlt: 2004 sind die Zombies, die einiges schneller sind als vor 26 Jahren, Grundlage für eine temporeiche, actiongeladene und teils gar atemberaubende Achterbahnfahrt.

Somit gilt für den aktuellen "Dawn of the Dead" dasselbe wie für das neue "Texas Chainsaw Massacre", das mit Marcus Nispel ebenfalls einen Werbefilmer als Kinoregie-Debütanten hat: Das Original bleibt unerreicht, ein hochkarätiger Horrorfilm ist das Update allemal. Wobei Sniders Streifen denjenigen von Nispel noch übertrifft. Bezeichnend dafür ist unter anderem eine Kettensägenszene, die richtig wehtut. Also Obacht: Die Gewaltszenen sind nichts für schwache Nerven!

25.05.2021

4

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Kommentare

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anakonda86

vor 18 Jahren

... aber viel mehr muss dazu auch nicht gesagt werden.


www0mava0ch

vor 18 Jahren

Leute, das ist ein Splatter-Film und kein Horrorfilmchen: -) Und genau deshalb hat der Film grausam viel Spass gemacht: Kein Happy-End (yeah!), geiler Sound, viele kultige Szenen... Die Story hält das ganze ein bisschen zusammen, ist aber natürlich sinnlos: -)

Also endlich wieder mal ein Film, den man sich an jeder beliebiger Party als Gruppenerlebnis mit Popcorn und viel Yeah-Rufen reinziehen kann. (Mein Favorit nach "Army of Darkness")Mehr anzeigen


drunkenmonk

vor 19 Jahren

Ja da schafen sie es doch noch ein Film mit einem genialen ende nicht immer so plump.
Der Film wahr echt witzig und weider einmal voll Brutal. Ich habe mich wieder einmal köstlich amüsiert


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