Spurwechsel USA 2002 – 99min.

Filmkritik

Celebrity Death Match

Bruno Amstutz
Filmkritik: Bruno Amstutz

Ben Affleck und Samuel L. Jackson bekriegen sich mit psychologischen Waffen in einem Duell, das jeden schmutzigen Trick erlaubt. Mit ein wenig Humor hätte man noch mehr daraus machen können.

Eigentlich ist es eine Bagatelle: Der Yuppie-Anwalt Gavin Banek ( Ben Affleck) rempelt beim Spurwechsel auf einer New Yorker Stadtautobahn den Wagen von Doyle Gipson (Samuel L. Jackson) von der Fahrbahn. Aber weil zwei sture Esel beteiligt sind, weitet sich der Blechschaden zu einem Kleinkrieg aus, der beide Männer ihre Existenz kosten kann.

Baneks Luxuskarosse deutscher Herkunft hat beim Kräftemessen mit Gipson's Rostbeule den Sieg davongetragen, drum will sich der Anwalt raschmöglichst aus dem Strassenstaub machen. Muss er auch, denn er ist spät dran für einen wichtigen Gerichtstermin. Mit einem Scheck soll die Sache abgehakt werden, doch Gipson beharrt auf Gerechtigkeit. Und ein einfacher Mensch ist er nicht, sondern eine ausgesprochene Nervensäge. Als ihn Banek buchstäblich im Regen stehen lässt, schwört er Rache, denn der Unfall kostet den Ex-Alkoholiker und gescheiterten Familienvater mehr als sein Auto: Er kommt zu spät zu einer Anhörung, in der er das Sorgerecht für seine Kinder gewinnen will.

Die Verspätung wird als Unzuverlässigkeit ausgelegt, das Sorgerecht geht bachab, aber auch Banek steht vor Gericht mit abgesägten Hosen da. Er hat an der Unfallstelle ein Dokument verloren, das über Sieg oder Niederlage im Prozess entscheidet. Gipson hat das Schriftstück gefunden und weiss nicht, was er damit anfangen soll. Noch nicht. Erst als der Anwalt angekrochen kommt und als Austausch für die Geisel aus Papier eine oberflächliche Entschuldigung anbietet. Die beiden Kontrahenten könnten sich jetzt versöhnlich auf die Schulter klopfen und zusammen ein Bier trinken gehen. Weil Gipson aber dem Alkohol abgeschworen hat, verlegen sich die Streithähne auf Erpressung, Nötigung und fiese Machenschaften, um den Gegner in die Knie zu zwingen.

In dieser Aufschaukelung liegt der Kern von "Changing Lanes", und die gegenseitige Piesakerei hat einige Höhepunkte zu bieten. Die Wahl der Waffen entspricht dem sozialen Status. Banek setzt auf seinen Reichtum und Technologie und lässt einen Hacker Gipsons Bankkonten leeren. Dieser antwortet mit solidem Handwerk, klaut dem Anwalt die Schrauben aus den Mercedesfelgen und lässt der Mechanik abfallender Räder freien Lauf. Würde sich der Streifen auf die immer absurder werdende Eskalation konzentrieren und sie noch pointierter ausbauen, hätte ein rabenschwarzer Streifen britischer Prägung entstehen können.

Zum zentralen Thema wird aber einmal mehr die gute alte Moral. Zwar kämpft ausnahmsweise nicht gut gegen böse, denn beide Jungs sind unartig, aber die Läuterung bleibt ihnen deswegen nicht erspart. So muss der arbeitsame Yuppie feststellen, dass er im Kampf um Erfolg in der Kanzlei seines Schwiegervaters (Sidney Pollack) seine Ideale verkauft hat. Und dem jähzornigen Alki geht das Licht auf, dass ihn seine Frau vielleicht nicht grundlos verlassen hat. Erst dann können sie sich weinend in den Armen liegen.

Der originelle Ansatz wird so nicht vollkommen ausgeschöpft, und ein paar Spritzer Humor hätten "Changing Lanes" sicher nicht geschadet. Was bleibt, ist gute Unterhaltung mit erhobenem Zeigefinger, die vor allem dank einem gewohnt souveränen Samuel L. Jackson sicher über die Runden kommt.

12.01.2021

3

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

nicht recht gut, nicht slecht - einfach okay, auch die leistung von l. jackson und affleck einfach okay


tuvock

vor 21 Jahren

Spurwechsel


Es ist Karfreitag, 2002, GAWIN BANEK ( Ben Affleck ) ist ein erfolgreicher junger Anwalt, der ziemlich erfolgreich ist. Er arbeitet in der Kanzlei seines Schwiegervaters, wo er als einer der erfolgreichsten Wallstreet Anwälte einen ziemlich lukrativen Job hat. Er hat einen Prozess zu gewinnen, um einen alten Mann der eine Stiftung gegründet hat, und muss den Fall gewinnen, nicht nur um seinem Schwiegervater zu imponieren.
Dann gibt es noch eine 2. Hauptrolle in dem Film. DOYLE GIBSON ( Samuel L. Jackson ), der ist Familienvater, lebt auch in New York und arbeitet als Kleines Tier bei einer großen Versicherung. Da telefoniert er die ganze Zeit und versucht Fondanträge und Lebensversicherung per Telefon an den Kunden zu bringen.
Er hat ein Hobby, die anonymen Alkoholiker, bei denen er ziemlich erfolgreich zu sein scheint. Dort gefällt es ihm, und sein einziger Freund der Sponsor des ganzen Unternehmens in New York ( William Hurt ) ist der einzige der sich Sorgen um ihn macht. DOYLE hat noch ein Problem, er steht vor den Trümmern seiner Familie. Seine Frau will sich scheiden lassen, seine beiden Kinder STEPHEN und DANNY wollen zwar Ihren Vater, aber die Mutter will nach Oregon ziehen, nach Portland, weil sie ihn nicht mehr aushält.
Eben an diesem Morgen, fahren DOYLE und GAWIN auf der gleichen Autobahn im Berufsverkehr in die Stadt, jeder zu einem Termin. DOYLE eben zum Gericht, wo seine Frau wartet, er hat einen neuen Plan, das hat er gelernt, in der letzten Zeit, und dort will er mit dem Richter reden, angeführt von seinem Freund, der ihm beistand, und hofft so auf die Lösung seiner Probleme. GAWIN auf den Weg in die Arbeit, um den Erbschaftsprozess beizuwohnen, wo er sich als Gewinner sieht. Sein Chef STEPHEN DELANO ( Stephen Pollack ) hat ihn mehr als eingeführt in die Arbeit als Anwalt, und seine Tochter, CYNTHIA ( Amanda Peet ) die mit GAWIN seit 2 Jahren verheiratet ist, soll nicht wissen das er in der Arbeit eine Geliebte hatte, MICHELLE.
Er denkt gerade an nichts Böses, nichts kümmernd das Ostern vor der Türe steht, da fährt im DOYLE in die Seite, und GAWIN verdreht das Lenkrad – Unfall. Beide überleben unverletzt, und fangen an zu streiten.
Beide haben einen wichtigen Termin, und als DOYLE ihn bittet ihm die Versicherungskarte zu geben, will GAWIN ihm einen Scheck geben, das geht schneller, DOYLE lehnt ab, aus Verantwortungsgründen, und GAWIN fährt weg. Aber er hat was vergessen, ein sehr wichtiges Dokument. DOYLE stoppt in die Stadt, und rast zum Gericht, er kommt um 20 Minuten zu spät, die Verhandlung ist aus, und er hat verloren, sein ganzer Plan ist zu Nichte, seine Frau ist geschieden, seine Kinder nimmt sie mit, und er hat alles verwirkt, was er sich vorgenommen hat, daweil hatte er so gute Pläne. GAWIN wiederum ist im selben Haus, in einem anderen Zimmer, und als er die Unterlagen vorlegen muss, Sieges sicher, fehlt ihm ein ganz wichtiges Dokument.Mehr anzeigen


sbetschmann

vor 21 Jahren

Zum Teil recht langweilig


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