Lights Out USA 2016 – 81min.

Filmkritik

Gefahr aus dem Dunkeln

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Beworben wird der Horrorthriller Lights Out in erster Linie mit dem klangvollen Namen von Genre-Schwergewicht James Wan (The Conjuring und The Conjuring 2), der hier als Produzent in Erscheinung tritt. Kreativ verantwortlich zeichnet allerdings der schwedische Regisseur David F. Sandberg, dem in seinem Kino-Langdebüt eine solide Ausarbeitung eines eigenen, aufsehenerregenden Kurzfilms von 2013 gelingt.

Nach dem gewaltsamen Tod ihres Ehemannes verschlechtert sich der Zustand der ohnehin angeschlagenen Sophie (Maria Bello) auf dramatische Weise, weshalb ihr Sohn Martin (Gabriel Bateman) nachts nicht mehr zur Ruhe kommt und in der Schule regelmäßig einschläft. Als seine erwachsene Halbschwester Rebecca (Teresa Palmer) davon erfährt, nimmt sie den verunsicherten Jungen kurzerhand zu sich und wird schon bald mit einer Bedrohung konfrontiert, die sie aus ihrer eigenen Kindheit kennt. Ein geisterhaftes Wesen namens Diana (Alicia Vela-Bailey), mit dem ihre verwirrte Mutter schon damals kommuniziert hat, sucht die Familie noch immer heim. Um die Gefahr abzuwenden, begibt sich Rebecca, unterstützt von ihrem Freund Bret (Alexander DiPersia), auf Spurensuche.

Wie der Titel bereits andeutet, kann sich der böse Dämon lediglich im Dunkeln manifestieren und seine Opfer attackieren. Den Grund für diesen Umstand leitet das von Eric Heisserer (Final Destination 5) verfasste Drehbuch halbwegs plausibel her, erzählt unter dem Strich aber eine recht vertraut klingende Geschichte, die um falsch verstandene Freundschaft und ausufernden Wahnsinn kreist. Das familiäre Drama, das mit dem Geisterterror zum Vorschein kommt, rückt wiederholt in den Fokus, ohne jedoch die Intensität zu erreichen, die etwa der häusliche Schrecken im kürzlich gestarteten Spukhaushit The Conjuring 2 entfacht. Teresa Palmer, Jungschauspieler Gabriel Bateman und Maria Bello liefern ordentliche Darbietungen ab, können die stereotypische Anlage ihrer Figuren allerdings nicht vollends vergessen machen.

Inszenatorisch erweist sich das Spielfilmdebüt als routinierte Horrorarbeit, die mit einigen gut platzierten Schockmomenten gespickt ist. Sandberg kennt die Regeln des Genres und weiß die richtigen Knöpfe zu bedienen, könnte in Zukunft aber etwas mehr Augenmerk auf atmosphärische Dichte legen. Gelegenheit zum Ausprobieren bietet sich dem schwedischen Filmemacher schon jetzt, da ihn Förderer James Wan nach Lights Out gleich mit dem nächsten Horrorbeitrag betraut hat. Bleibt abzuwarten, ob Sandberg bei der Puppengrusel-Fortsetzung Annabelle 2 die Ideenlosigkeit des ersten Teils hinter sich lassen kann.

15.08.2016

3

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Kommentare

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Mua81

vor 7 Jahren

Ich kann mich nur meinen Vorschreibern anschliessen, an The Conjuring 2 kommt er nicht ganz heran, aber sehenswert ist er auf jeden Fall, und hat doch auch immer Mal wieder einen Schockmoment dabei.


pink1975

vor 7 Jahren

Der Film ist durchaus sehenswert, kommt aber bei weitem nicht an den grossartigen Schocker The Conjuring 2 heran. Leider wissen gewisse Leute auch nicht, dass man ins Kino geht um Filme anzuschauen, und nicht dafür, um sich verbal auszutauschen. Dies nimmt natürlich die Spannung eines Horrorfilms ungemein und trübt deshalb die Punktevergabe auch etwas. Schade.Mehr anzeigen


dulik

vor 7 Jahren

Insgesamt ein sehenswerten Streifen.
Die Idee mit Licht und Dunkelheit ist genial,
jedoch wird dieses Prinzip während des ganzen Films durchgezogen, dadurch werden
die "Schock-Momente" mit zunehmender Länge des Films immer weniger überraschend.
6.5/10

Zuletzt geändert vor 6 Jahren


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