Mord und Totschlag in Cannes

Und weiter geht's in Cannes – mit einem Film, der im britischen Königshaus für einen Skandal sorgt, einem Amoklauf, der nicht nur Tilda Swinton zu schaffen macht und einer hohen Affinität zum Thema Tod.

Heute wird der Film Unlawfull Killing in Cannes präsentiert – es ist eine umstrittene Premiere, die den Tod Dianas wieder neu aufrollt. Der Regisseur Keith Allen ist davon überzeugt, dass Diana Opfer eines Auftragsmords geworden sei und beleuchtet ihren Tod von einer neuen Seite. Dabei soll die Dokumentation ein noch nie veröffentlichtes Foto der sterbenden Diana zeigen, was auf der britischen Insel für einen handfesten Skandal sorgt. Allen wird vorgeworfen, aus kommerziellen Gründen den Tod der Prinzessin auszunutzen.

Die britische Regisseurin Lynn Ramsay sorgte auch für eine Premiere: sie präsentierte gestern ihren Film We Need To Talk About Kevin. Darin sehen wir eine mit Schuldgefühlen kämpfende Tilda Swinton, deren 15-jähriger Sohn mit einer Armbrust in seiner Schule ein Blutbad anrichtet. Fast zehn Jahre ist es her, als Lynn Ramsay ihren Film Morvern Callar veröffentlichte, nun feiert sie ihr Comeback in Cannes.

In der Reihe «Un certain regard» wurde Gus van Sants neuer Film Restless mit Spannung erwartet. Darin wird die Geschichte von Enoch (Henry Hopper) erzählt: Er verliert seine Eltern bei einem Autounfall und entwickelt daraufhin eine Affinität zum Tod, die ihn an fremde Beerdigungen gehen lässt. Als er eines Tages Annabel (Mia Wasikowska) trifft, beginnt eine tragische Liebe – denn diese kann wegen einer Krebserkrankung nur noch drei Monate bestehen.