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Kritik aus Israel an «Munich»

Pascal Blum
News: Pascal Blum

Die «Munich»-Exit-Polls beim israelischen Testpublikum erweisen sich für Spielberg alles andere als erfreulich. Der israelische Generalkonsul in Los Angeles hat den Film als «prätentiös, oberflächlich» und «problematisch» gebrandmarkt. Er nehme eine moralische Nivellierung zwischen den Mossad-Agenten und den palästinensischen Terroristen vor.

Kritik aus Israel an «Munich»

Steven Spielbergs neuester Thriller «Munich» verfolgt ein Agententeam des israelischen Geheimdienstes Mossad, das die palästinensischen Terroristen jagt, die während den Olympischen Spielen 1972 in München israelische Sportler als Geiseln nahmen. Elf Athleten starben nach einer fehlgeleiteten Rettungsaktion der deutschen Polizei.

Stein des Anstosses in «Munich» sei die Botschaft, dass die Taten auf dieselbe Ebene gestellt werden: Das sei inkorrekt, so der Generalkonsul. Ausserdem masse sich Spielberg an, einen «schmerzhaften, jahrzehntelangen Konflikt» ziemlich «oberflächlich» in einem Film abzuhandeln. Spielberg bezeichnete den Film als eine «Andacht für den Frieden» und kritisierte seinerseits die Unnachgiebigkeit beider Parteien im Nahostkonflikt.

Israelische Hardliner geben nun bereits den früheren Freund Spielberg in Hollywood auf: «Wir haben Spielberg verloren.» Andere Kritiker bemängeln die Filmquelle – ein Bericht mit dem Titel «Rache» eines kanadischen Journalisten – als schlicht falsch und weisen darauf hin, dass die israelische Vergeltungsaktion nichts mit Rache zu tun hatte, sondern weitere Terroranschläge verhindern sollte. Der Film startet am 26. Januar 2006.

13. Dezember 2005

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