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Bernd Eichinger verfilmt RAF-Historie
Die längst aufgelöste deutsche Terrorismusgruppe Rote Armee Fraktion (RAF) ist seit längerem Gegenstand eines weniger politisch als von ästhetischen und popkulturellen Interessen geprägten Revivals. Mit dem Gnadengesuch des Inhaftierten Christian Klar ist aber auch wieder einmal die radikale politische Botschaft ins Zentrum gerückt.
Sollte Klar tatsächlich freikommen, ist der arme Tropf vermutlich gleich nach der Entlassung mit Kinoplakaten zu Bernd Eichingers «Der Baader-Meinhof-Komplex» konfrontiert. Eichinger, kein ausgewiesener Antikapitalist, verhalf «Der Untergang» und «Das Parfüm» zum Kinoerfolg. Sein Film, gedreht vom Fernsehregisseur Uli Edel, soll sich auf die knallige RAF-Studie des «Spiegel»-Herausgebers Stefan Aust stützen und 2008 anlaufen.
Es gibt bessere Bücher über die RAF, aber es gab ja auch schon schlechte Filme über die RAF: Die von Moritz von Uslar mitgeschriebene Filmbiographie «Baader» (Bild) ging 2002 den Menschen auf die Nerven. Dazu gibt es unzählige TV-Spiele und -Dokumentationen. Aust wird am Drehbuch zu «Der Baader-Meinhof-Komplex» mitschreiben.