Die Bestimmung - Allegiant USA 2016 – 121min.

Filmkritik

Eine neue Optik

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Wie mittlerweile üblich bei den Verfilmungen von Jugendbuch-Reihen hat man auch hier den letzten Roman als Grundlage für gleich zwei Filme genommen. Zumeist schwächt das die Narrative, da diese Romane nur selten etwas für vier Stunden Film hergeben. Bei Hunger Games hat es funktioniert, bei Allegiant ist das gerade noch passabel. Allerdings hat man schon das Gefühl, dass man das alles auch hätte straffen können.

Alles ist nun in Chicago anders: Die Fraktionen gibt es nicht mehr, alles ist eins – vereint unter Fours Mutter Evelyn, die nun mit den Mitgliedern der Ken abrechnet und verhindert, dass die Menschen die Mauern überwinden und die Stadt verlassen. Tris und ihre Freunde wollen jedoch nicht bleiben. Sie erklimmen die Mauern und brechen auf in ein unbekanntes Land, das wenig mehr als Ödnis ist. Bis sie von Soldaten des Amts für genetisches Sozialwesen aufgegriffen werden. Erst jetzt erfährt Tris, was es mit Chicago wirklich auf sich hat und welche Rolle sie bei diesem Experiment spielt. Aber kann sie dem Direktor des Amts wirklich trauen?

Positiv zu nennen ist die Neuausrichtung der Reihe, die nicht nur durch eine neue Visualität besticht, sondern auch inhaltlich von den vorherigen Teilen abweicht. Es geht nun mehr denn je um die Dystopie dieser Welt und den Kampf, diese zu überwinden. Tatsächlich gibt es nun sogar eine Dopplung, da man das Regime in Chicago hat, das sich im Bürgerkrieg befindet, und das Amt für genetisches Sozialwesen, das anfangs positiv erscheint, aber schnell Risse bekommt. Und das nicht nur, weil in den Reihen dieses Amts eine Separation stattfindet, dich sich nach genetischen Merkmalen richtet. Alleine das reicht aber schon, um klar zu machen, dass auch hier nicht die Guten sitzen.

Die Zukunftsdystopien, die derzeit in die Kinos kommen, scheinen sich alle ein wenig zu ähneln. Konnte man schon beim Vorgänger deutliche Ähnlichkeiten mit Maze Runner erkennen, so tritt dies hier noch stärker zu Tage, da nun endgültig klar ist, dass alles, was in Chicago vor sich geht, nur ein gewaltiges Experiment ist. Wer sich hier nun von wem inspirieren ließ, ist im Grunde irrelevant, es zeigt nur, dass diese Jugendbücher sich alle aus denselben Quellen bedienen und damit punkten, ihre Geschichten einer Leserschaft zu präsentieren, die das inspirierende Material gar nicht kennt. Bei der filmischen Umsetzung ist es nicht anders.

Allegiant macht im Grunde nichts falsch, er wagt aber auch nichts. Was hier geboten wird, ist ein Malen-nach-Zahlen-Film, bei dem man nicht nur Ereignisse vorhersehen, sondern ganze Dialoge praktisch mitsprechen kann, ohne den Film vorher gesehen zu haben. Das ist routinierte SF-Unterhaltung, die gefällig anzusehen ist – mehr aber leider auch nicht.

19.02.2024

3

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Kommentare

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Janissli

vor 6 Jahren

Spannende und einfallsreiche Geschichte. Schade, dass es irgendwie mitten in der Handlung aufhört.


anastasiar

vor 7 Jahren

wie immer sehr sehr guter film. unbedingt schauen


Superjesse14

vor 7 Jahren

Film très bien réalisé, de beaux effets spéciaux et une histoire surprenante et différente du livre.


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