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US-Filmkritiker sollen «Pirates»-Plot für sich behalten
Das Filmstudio Disney bat US-Filmkritiker bei Pressevoführungen, die vielen Wendungen in der Handlung von «Pirates of the Caribbean: At World's End» nicht zu verraten. Beim dritten Teil des Seeräuber-Spektakels ist das allerdings sowieso unmöglich.
Es werden darin nämlich so viele Allianzen geschmiedet, Abmachungen getroffen und Deals nicht eingehalten, dass sich die «L.A. Times» in ihrer Kritik ein Flussdiagramm für den Plot wünschte. In anderen Rezensionen aus den USA wurde «Pirates of the Caribbean: At World's End» mit Orlando Bloom, Keira Knightley und Johnny Depp als liebevoll gestaltet, aber auch als zu lang und zu konfus beschrieben.
Die Netzeitung schrieb: «Ich will keine Fortsetzungen mehr sehen», während vor allem die Presse aus Deutschland Parallelen zwischen «Pirates of the Caribbean: At World's End» und dem Globalisierungskritik zog: Schliesslich kämpfen Seeräuber gegen den Kapitalismus (die böse «East India Trading Company»). Die Szene, in der sich acht Piratenbosse zum Rat treffen, wurde sogar als Kommentar zum kommenden G-8-Gipfel gedeutet – ein Pirat ist also auch ein Industriestaat.
Die «Village Voice» hatte «keine Ahnung, um was es geht», während manche Schreiber die humorlosen Scherzchen zum Anlass nahmen, den Film von «At World's End» in «At Wit's End» (ungefähr: mit dem Witz am Ende) umzutaufen.