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Zum Tod von Stanley Kramer

Constantin Xenakis
News: Constantin Xenakis

Stanley Kramer, Regisseur von «Judgment at Nuremberg» und «Guess Who's Coming to Dinner» ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

Zum Tod von Stanley Kramer

Geboren in New York im Jahr 1913, lernte Kramer sein Handwerk zunächst mit kleinen Jobs in der Filmbranche, später wandte er sich der Schnitttechnik und dem Schreiben von Drehbüchern zu. Seinen Durchbruch machte er während der Fünfzigerjahre und in seinen Filmen spielten künftig zahlreiche Stars jener Zeit wie Spencer Tracy, Burt Lancaster, Marlene Dietrich, Robert Mitchum, Frank Sinatra, Tony Curtis, Sydney Poitier, Ava Gardner, Fred Astaire, Gregory Peck, Montgomery Clift, Judy Garland, Richard Widmark, Gene Hackman, Buster Keaton oder Mickey Rooney. Stets seine linkspolitische Haltung bekennend zögerte Kramer nicht, während der berühmten «Hexenjagd» genau jene Leute in seine Crews zu berufen, die als Sympathisanten des Kommunismus auf den schwarzen Listen von McCarthys «Ausschuss für antiamerikanische Umtriebe» figurierten.

Kramers politische Haltung kommt – nicht immer zum Vorteil der Sache – in mehreren seiner Filme zum Ausdruck, z.B. in «The Defiant Ones» (1958) oder «Guess Who's Coming to Dinner?» (1967). Im letzteren wird eine amerikanische «WASP»-Familie gezeigt, deren Tochter zum ersten Mal ihren schwarzen Verlobten mit nach Hause bringt. In zwei Filmstunden kommt die rechtsbürgerliche Familie wie auch der Filmzuschauer zum platten Schluss, dass es sich bei den Schwarzen – ach um ganz gewöhnliche Menschen handelt. Gute Absichten allein haben bekanntlich noch nie einen guten Film gemacht. Nichtsdestotrotz bleibt in Kramers Filmografie ein wahrer Klassiker bestehen: Das eindrückliche Gerichtsdrama «Judgement at Nuremberg» beleuchtet nicht die Verurteilung der grossen Nazi-Führer, sondern den Prozess gegen vier Richter, die während der Nazi-Herrschaft ihre Ämter missbraucht hatten. Der Film erntete 1962 nicht weniger als 11 Oscar-Nominationen und gewann je einen Oscar für den besten Schauspieler (Maximilian Schell) und das beste Drehbuch (Abby Mann).

22. Februar 2001

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