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Woody hasst faule Regisseure

Reto Caduff
News: Reto Caduff

Woody Allen kann es einfach nicht verstehen. Da bringt er seit Jahr und Tag pro Jahr einen neuen Film ins Kino und andere Regisseure brauchen fünf Jahre von Meisterwerk zu Meisterwerk.

Woody hasst faule Regisseure

Vor zwei Jahren kam James Cameron mit Titanic ins Kino, und bis heute ist noch nicht einmal klar, was denn Camerons nächstes Projekt sein könnte. Michael Mann (Heat) hat nach vier Jahren wieder einen Film (The Insider) in den Kinos und Stanley Kubrick ist tot, und drum lassen wir das rechnen hier.«All diese Regisseure, die alle Schaltjahre einen Film ins Kino bringen sind faul und unproduktiv» zischt der neurotische New Yorker (64). «Diese Regisseure sitzen in Restaurants, treffen sich mit Drehbuchschreibern und Schauspielern, kein Wunder kosten Filme so viel heutzutage.» Allens Milchbuchrechnung leuchtet ein: «Auch wenn ich bloss zwei Seiten pro Tag schreibe, habe ich nach drei Monaten ein Drehbuch zusammen. Dann acht Wochen Vorproduktion und drei Monate Drehzeit. That's it. Alles zusammen sind das vielleicht neun Monate Arbeit im Jahr. Daneben habe ich Zeit zum Musik machen, ins Kino oder Essen zu gehen, was weiss ich. Regisseure, die erzählen was für einen harten Job sie machen, haben keine Ahnung wie der Tagesablauf eines Taxifahrers oder einer Wäscherin aussieht.» Allens neuester Film, die 1930er Jazzkomödie Sweet and Lowdown mit Sean Penn in der Hauptrolle startet diese Woche in den USA.

9. Dezember 1999

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