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«Was ich mache, liebe ich aufrichtig»

Raphaela Dreyfus
News: Raphaela Dreyfus

BERLIN Im Actionfilm BIG GAME gerät Samuel L. Jackson als US-Präsident in einen Hinterhalt. Mit dem Jungen Oskari als Beschützer kommt es zum Showdown in der nordfinnischen Pampa. Im Interview mit kinowetter redet Jackson über seine Leidenschaft für das Schauspielern und weswegen er seinen Beruf trotz Pensionsalter noch lange nicht auf Eis legen will.

«Was ich mache, liebe ich aufrichtig»

Die Fragen stellte Raya AbiRached von kinowetter.ch.

Samuel L. Jackson, Sie sind viel unterwegs. Beeinflusst das Ihre Filmauswahl?

Nicht wirklich. Bisher habe ich mich nur für einen Regisseur aufgrund seiner Herkunft entschieden. Das war Ronny Yu. Mir gefiel der Film, den er in seinem Herkunftsland gedreht hatte.

Was können Sie uns über die Beziehung zwischen Oskari und dem Präsidenten erzählen?

Oskari ist ein junger Mann, der gerne anders wahrgenommen werden würde. Deswegen hat er wenig Selbstvertrauen. Aber als er mich sieht, kann er sich aufspielen und so tun, als ob er mehr wäre. Ich bin wiederum in einer schrägen Situation. Ich spiele eine Person, die in der freien Welt sehr mächtig ist und in eine Situation gerät, in der sie überhaupt keine Macht mehr hat. An dieser Stelle geschieht der Rollenwechsel. Er muss sich auf dieses Kind verlassen, um ihm zu helfen. Er weiss nicht wirklich, was an diesem Kind echt und was falsch ist. Ausser, dass es ein starkes Herz hat. Die Szenen, in denen sie gemeinsam reden und einander Lektionen für das Leben geben, stellen im Film wichtige Momente dar.

Welche Art von Präsident wollten Sie spielen?

Abgesehen von der Position, in der er sich befindet, habe ich nicht viel darüber nachgedacht. Es gab nichts, auf das ich hätte zurückgreifen können. Ich habe mir nicht überlegt, dass ich wie ein bestimmter Präsident agieren will, denn plötzlich ist er nur noch ein Mann, der eine politische Schachfigur ist. Das grossartige für mich war, dass es kein politischer Thriller ist. Sie versuchen nicht, ihn zu kidnappen, gefangen zu halten und dann Lösegeld für irgendeinen Gefangenen zu verlangen. Dieser Typ will ihn einfach umbringen und zum Teufel jagen. Irgendwie krank, aber vergnüglich.

Sie sind ein leidenschaftlicher Golfer. Haben Sie auch noch anderen Hobbies?

Ich schaue viele Filme. Mein Hobby ist das asiatische Kino. Ich habe eine grosse Kollektion von Filmen aus China, Japan, Thailand und Korea. Ich verbringe viel Zeit damit.

Viele Ihrer Filme sind Kassenschlager. Sie sind einer der erfolgreichsten Schauspieler dieser Generation. Denken sie jemals über diesen Erfolg nach?

Nein, weil ich mich sonst fragen würde, weshalb die so viel Geld haben und ich nicht. Die aktuelle Zahl ist meines Wissens nach 3 Milliarden oder so. Aber solange ich solche Filme mache, wird das auch weiterhin geschehen.

Und was macht Avengers so erfolgreich?

Ich weiss auch nicht, was sie so beliebt macht. Jeder mag Superhelden. Marvel hat es geschafft, diese Helden liebenswerter zu machen, als man gedacht hätte. Sie haben sie so zum Leben erweckt, dass die Leute auf eine Art und Weise an sie glauben, wie sie es sonst mit anderen Dingen nicht tun. Auch die Beziehungen unter diesen Helden sind sehr glaubhaft und überzeugen die Zuschauer.

Woher nehmen Sie die Energie, so viele Filme zu machen und das Lächeln auf Ihrem Gesicht beizubehalten?

Was ich mache, liebe ich aufrichtig. Viele Menschen fragen mich, weshalb ich so viel arbeite. Ich sage dann immer, dass doch auch Leute mit einem normalen Job täglich auf die Arbeit gehen. Und ich liebe meinen Beruf. Wieso sollte ich ihn nicht jeden Tag ausführen wollen? Und das nicht nur, weil ich sehr viel bezahlt bekomme, sondern weil ich auch sehr viel Spass daran habe. Ein Maler steht am Morgen auf und malt. Ein Schriftsteller schreibt und ein Schauspieler sollte am Morgen aufstehen und schauspielern. Das ist das, was ich gerne mache und ich versuche es so oft wie möglich und auf so verschiedene Arten wie möglich zu tun. Ich habe soeben einen Tarantino Film beendet, vergnüglich, grossartig und wie gewohnt blutig und verrückt. Und jetzt drehe ich einen Tim Burton Film, welcher überdreht und fantasievoll ist. In ein paar Wochen werden Szenen für «Tarzan» nochmals gedreht. Es gibt also immer etwas. (lacht)

17. Juni 2015

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