Nanni Moretti lässt Turiner Festival hinter sich

Der Italiener Nanni Moretti, kürzlich mit der Berlusconi-Parabel «Il Caimano» im Kino, kündigt seinen Job als künstlerischer Direktor des Filmfestivals in Turin von 2007. Verschiedene Beteiligte hätten sich gegen seine Teilnahme gestemmt, so Moretti in einer Erklärung.

Ausschlaggebend wären «persönliche Neidgedanken» gewesen und entgegengesetzte künstlerische Sichtweisen auf das Turiner Filmfestival. Man hätte sogar zwei konkurrenzierende Festivals in derselben Stadt organisieren wollen, schreibt Nanni Moretti. Andere hätten einen Ethikverfall des Festivals moniert.

Wieder andere hätten den Filmemacher bezichtigt, er hätte wenig Festivalerfahrung und sei lediglich ein «Instrument, um die Unabhängigkeit des Festivals zu beschneiden». Moretti hatte während nur gerade zwei Tagen beim Turiner Festival gearbeitet. Nun ist er zurückgetreten. Der Regisseur gewann mit «La stanza del figlio» 2001 die Palme d'Or in Cannes.

Zu der Spannung beigetragen haben dürfte das neu gegründete Römer Filmfestival, das 2006 zum ersten Mal über die Bühne ging. Das Turiner Festival findet im November 2007 statt.