Locarno bestimmt neuen künstlerischen Leiter

Rechtzeitig zum Startschuss des Zurich Film Festivals hat das Festival Internazionale del Film di Locarno einen neuen Chef bestimmt, um neben den vielen roten Teppichen in Zürich auch etwas Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Olivier Père ist derzeit Leiter der Cannes-Nebensektion «Quinzaine des réalisateurs». Er wird Nachfolger von Frédéric Maire, der ab November 2009 die Cinémathèque suisse leiten wird. Der Franzose wird 2010 zum ersten Mal das Festival in Locarno betreuen.

Père ist gerade mal 37 Jahre alt. Er wurde in Marseille geboren und studierte an der Sorbonne in Paris Geisteswissenschaften. Für ein Festival in Belfort organisierte er Retrospektiven. Seit zehn Jahren arbeitet er für das Magazin «Les Inrockuptibles», wo er über Kino und DVDs schreibt.

Dort findet man auch etwas über seine Vorlieben heraus. Père ist offensichtlich ein Kino-Nerd, ein Freund des Popkinos und er interessiert sich für Horror und Sciencefiction. Zu George A. Romero findet er viele lobende Worte. «Jackie Brown» ist sein liebster Tarantino-Film, «Videodrome» findet er «génial». «The Matrix» konnte er hingegen nicht viel abgewinnen.

Festival-Präsident Marco Solari freute sich über einen «jungen, cinephilen» neuen Chef. In Locarno will sich Père der Förderung des «jungen internationalen Autorenfilms» widmen, ähnlich, wie er es in Cannes getan hatte.