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James McAvoy: «Mutanten sind wie Immigranten»

Raya Abirached / Kinowetter
News: Raya Abirached / Kinowetter

LONDON In der Comicverfilmung X-Men: Apocalypse schlüpft James McAvoy abermals in die Rolle von Professor Charles Xavier. Gegenüber kinowetter verrät der Schauspieler, wieso Sozialkritik die Reihe aufwertet und moderne Ensemble-Filme wie The Avengers oder Batman v Superman keinerlei Erfolgsdruck ausüben.

James McAvoy: «Mutanten sind wie Immigranten»

Die Fragen stellte Raya Abirached von kinowetter.ch.

James McAvoy, wie sehr interessieren Sie sich selbst für den Hintergrund Ihrer Filmfigur Charles Xavier?

Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich ihn bereits drei Mal spielen und ihn so durch einen ganzen Lebensabschnitt begleiten durfte. In X-Men: First Class war er noch eine ganz andere Person als jetzt. Allmählich nimmt er jene Charakterzüge an, die wir vom älteren Charles Xavier gewohnt sind. Da wir immer eine neue Richtung einschlagen, werde ich jedes Mal aufs Neue herausgefordert. So was ist selten, wenn man die gleiche Figur drei Mal nacheinander verkörpert.

Auch der neue Film macht erneut mit Botschaften auf sich aufmerksam.

Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt, ist immer noch die beste Unterhaltung! Das verleiht der Sache mehr Gewicht. Und mit Botschaften kann die Reihe sehr gut umgehen. Natürlich beinhaltet sie alle Elemente, die man von einem Sommerblockbuster erwartet. Und genau das ist X-Men: Apocalypse auch. Gleichzeitig spielen aber auch starke sowie emotionale Beziehungen und eben auch Sozialkritik eine grosse Rolle. Schliesslich geht es um eine Minderheit und die Mutanten sind in der Minderheit. Mutanten sind wie Immigranten – manche mögen sie und heissen sie willkommen, andere vorverurteilen sie.

Der Film ist mit Jennifer Lawrence, Michael Fassbender oder Oscar Isaac bis in die Nebenrollen starbesetzt. Bedeutet so ein Ensemble automatisch auch mehr Spass?

Das tut es. Mit einigen der Schauspieler arbeite ich mittlerweile schon seit sechs Jahren an der Ausarbeitung der Figuren. Ausserdem kommen wir alle bestens miteinander aus und freuen uns jedes Mal über Zuwachs. Es geht uns aber nicht darum, die Clique nur zum Spass zu vergrössern. Im Moment ist es in Mode, Comicverfilmungen zu machen, in denen so viele Superhelden wie möglich aufeinander treffen. Aber X-Men war schon immer so. Bei uns sind es jedoch keine einfachen Gruppen Gleichgesinnter, sondern symbolische Familienmitglieder. Sie müssen zusammen sein, weil sie nur sich und niemanden sonst haben.

Patrick Stewart und Ian McKellen, die älteren Versionen von Charles Xavier und Erik Lensherr, wurden über die Jahre hinweg zu engen Freunden. Trifft das auch auf Sie und Michael Fassbender zu?

Ganz sicher sogar! Ich hätte liebend gerne mehr Zeit mit Michael Fassbender verbracht. In X-Men: First Class haben wir sehr viel miteinander gearbeitet, weil dort vor allem die Beziehung der beiden thematisiert wurde. Aber bei X-Men: Days of Future Past und X-Men: Apocalypse wurde es leider weniger. Wir lieben es einfach, gemeinsame Sache zu machen und verstehen uns prächtig. Ausserdem haben wir auch als Schauspieler eine wunderbare Chemie. Es darf also gerne wieder mehr werden (lacht).

19. Mai 2016

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