Drohgebärde Warren Beattys

Ob in den Kinosälen oder bei den Frauen, Warren Beatty scheint seine Unwiderstehlichkeit verloren zu haben. Und nun knüpft er sich die Presse vor und zeigt autoritäre Veranlagungen, die schlecht zu seinen demokratischen Überzeugungen passen wollen.

Die letzten Jahre hatten es gut gemeint mit Warren Beatty: Er sammelte Erfolge im Kino und bei den Frauen. Die illustre Liste berühmter Expartnerinnen beinhaltet Namen wie Madonna, Natalie Wood, Leslie Caron, Isabelle Adjani, Cher, Elle MacPherson, Barbra Streisand, Elisabeth Taylor, Faye Dunaway, Diane Keaton, Goldie Hawn, Julie Christie, Joan Collins, seine jetzige Ehefrau Annette Bening. Doch in letzter Zeit scheinen sich berufliche Probleme abzuzeichnen. Die Grosserfolge “Bonnie and Clyde”, “Bugsy” und “Heaven Can Wait” liegen nun schon ein paar Jahre zurück und seine neueren Filme kamen nicht an diese Erfolge heran. Und auch der neuste Beatty Film «Town and Country», der in nächster Zeit in die Amerikanischen Kinosäle kommt, scheint ein Flop zu sein. Bereits sind erste negative Kritiken zu vernehmen, und der frustrierte Superstar holt zu einem verzweifelten Schlag gegen die Presse aus. Er droht mit rechtlichen Folgen sollte irgend jemand es wagen, etwas Schlechtes über den Film zu schreiben. Diese Haltung ist um so fragwürdiger, bedenkt man Beattys öffentliches Bekenntnis zur Demokratischen Partei. Dies ändert aber nichts daran, dass sein neustes Werk nicht unter einem guten Stern zu stehen scheint. Ursprünglich hätte der Film im Herbst 1999 herauskommen sollen, aber Uneinigkeiten zwischen Regisseur und Hauptdarsteller, verlorene Filmrollen, wiederholt geänderter Schnitt und negative Reaktionen in Versuchsvorführungen erwiesen sich als Stolpersteine. Was vor allem beim weiblichen Publikum schlecht ankam war die männliche Hauptrolle: ein fünfzigjähriger Mann, der sich zwischen mehreren Frauen hin und her gerissen fühlt.... Nicht gerade eine originelle Rollenauswahl für einen wie Warren Beatty.