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Die USA verweigern Abbas Kiarostami die Einreise

Nathalie Jancso
News: Nathalie Jancso

Dem vielfach preisgekrönten iranischen Regisseur Abbas Kiarostami («Le vent nous emportera», «Le goût de la cerise») ist von den US-Behörden die Einreise verweigert worden.

Die USA verweigern Abbas Kiarostami die Einreise

Der iranische Regisseur Abbas Kiarostami hätte am New York Filmfestival sein neuestes Werk «Ten» vorstellen und an der Harvard University einen Vortrag halten sollen. Doch bekanntlich wird der Iran von US-Präsident Bush seit dem 11. 9. 2001 offiziell der «Achse des Bösen» zugerechnet. Wie die amerikanische Botschaft in Paris, wo Kiarostami sein Visa beantragte, mitteilte, dauert es im Moment 90 Tage bis der «politische Hintergrund» eines Visapflichtigen Bürgers aus einem dieser Länder ausreichend geprüft ist! Jack Lang, ehemaliger französischer Kulturminister, sprach daraufhin in einem Schreiben an die Botschaft von «intellektuellem Isolationismus» und «Ignoranz der USA gegenüber anderen Kulturen».

Die logische Konsequenz aus diesem kulturellen Armutszeugnis zog jetzt auch ein anderer Ehrengast des Festivals: Der Finne Aki KaurismäkiThe Man Without A Past») hat seinen Besuch aus Loyalität mit Kiarostami ebenfalls abgesagt. Seine Begründung gemäss Branchenblatt «Screen»: «Wenn die US-Regierung keinen Iraner will, will sie wohl auch keinen Finnen. Wir haben nicht einmal Öl!» Und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld lud er nach Finnland ein, damit sich dieser beim Pilzesuchen im Wald etwas abregen könne... Bleibt zu hoffen, das Rumsfeld die Einladung bald annimmt!

1. Oktober 2002

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