Compétition Suisse 3

In der dritten Auswahl Schweizer Kurzfilme konnte man nochmals den bereits erfolgreich in den Zürcher Kinos gezeigten Summertime von Anna Luif sehen. Ein rund 13-jähriges Mädchen entdeckt im Sommer die Liebe, welche aber vom angehimmelten Piloten nicht erwidert wird.

Behutsam zeigt Luif die Probleme, die die Pubertät mit sich bringt: Abweisung, Unsicherheit aber auch ein ungewohntes Kribbeln im Bauch. Wie Crazy von Hans-Christian Schmid (23), der am Sonntag, 6. August auf der Piazza vorgeführt wurde, vermittelt auch Summertime die gegensätzlichen Gefühle des Heranwachsens. Hier allerdings ist es ein Mädchen, das mit allen Veränderungen zu kämpfen hat, und so werden Onanieren um die Wette und die ersten Erfahrungen mit dem Alkoholrausch durch Pendelspiele und Voyeurismus ersetzt.

Wenn hier die Erotik noch unterdrückt, da unerwidert bleibt, zeigt Philippe Mach in Duel ein offenes Kräftemessen zwischen Frau und Mann als Erwachsene. Wie «Summertime» in einer Wohnüberbauung angesiedelt, kommen sich zwei Nachbarn über Streitereien und den Diebstahl einer Tasche näher als ihnen lieb zu sein scheint. Durch den ständigen Wechsel zwischen Hass und Anziehung entsteht eine starke, unterschwellige Erotik, die durch die künstlichen Farben und düsteren Interieurs verstärkt wird.

In zwanzig Minuten, und ohne bare Busen zu zeigen, schafft Mach, was sich manche «SkandalfilmerInnen» wünschen: den Zuschauern ein warmes Gefühl in der Bauchgegend zu vermitteln, und die Lust, in Locarnos Sonne mit Unbekannten zu flirten.