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Ein Oscar für einen Toten?
Kaum sind die Golden Globes 2001 vergeben worden, gilt das Hauptinteresse der Hollywood-Berichterstatter bereits der kommenden Oscarverleihung, die im März stattfinden wird. Erste Gerüchte machen die Runde...
Unter diesen Gerüchten verdient besonders dieses Beachtung: Der britische Schauspieler Oliver Reed könnte einen Oscar gewinnen, postum. Reed ist im Mai 1999 während der Dreharbeiten zu «Gladiator» in Malta nach dem Genuss von ein paar Gläsern nicht genauer bekannter Alkoholika an einem Herzschlag gestorben. Darauf musste sowohl seine Stimme als auch seine Erscheinung für die noch fehlenden Szenen digital rekonstruiert werden.
Sollte dieses Jahr tatsächlich eine der goldenen Statuetten einem Verstorbenen zuerkannt werden, so wäre dies keine Premiere. Bereits 1976 wurde der ebenfalls aus Grossbrittannien stammende Peter Finch für seine Verkörperung des Howard Beale in Sidney Lumets «Network» mit einem Oscar ausgezeichnet, gerade zwei Monate nach seinem Tod. Oscar hin oder her, Oliver Reed wird zweifellos als hervorragender Schauspieler in die Filmgeschichte eingehen. In seiner bewegten Karriere spielte er zwar auch in manch zweifelhafter Produktion mit, aber ebenso in bemerkenswerten Filmen wie Ken Russells «Tommy», «Women in Love», oder dem aussergewöhnlichen und faszinierenden «The Devils».