American Pie 2 'ohne'

Im Zusammenhang mit dem US-Filmstart von «American Pie 2» zeigt sich wieder einmal, wie verkrampft die US-Amerikaner mit dem Thema Sex umgehen. So hat sich «Universal» aus einem Deal mit einem Kondom-Hersteller zurückgezogen, weil die Richtlinien der «Motion Picture Association of America» (MPAA) zu streng sind.

Zentrales Thema von «American Pie 2» ist wie schon in seinem Vorgänger das Sexualleben der US-amerikanischen Teenager. Deshalb wollte «Universal» zusammen mit der Firma Ansell Healthcare deren Kondome in Verbindung mit dem Filmstart promoten. Nun hat sich «Universal» von dem Deal zurückgezogen. Die MPAA verbietet die Werbung für Kondome bei Filmen die für das allgemeine Publikum zugänglich sind. Dies obwohl die Teenager in dem Film Kondome verwenden. Die Verantwortlichen der Firma Ansell Healthcare sind sauer: 'Einerseits verkaufen sie Sex und machen junge Menschen neugierig, andererseits verhindern sie Informationen über Produkte, mit den sich die jungen Menschen schützen können.' Einmal mehr zeigen sich die puritanischen Wurzeln der nordamerikanischen Gesellschaft, die gegen Gewalt in Filmen wenig, dafür gegen Sex viel unternimmt.

Ein Filmkritiker brachte es vor einigen Jahren auf den Punkt: Man darf in den USA (auf der Kinoleinwand) eine weibliche Brust zwar nicht streicheln, erlaubt ist es hingegen, sie in die Luft zu sprengen.