The Pope's Exorcist Spanien, Grossbritannien, USA 2023 – 103min.

Filmkritik

The Pope's Exorcist

Maria Engler
Filmkritik: Maria Engler

Russell Crowe sieht sich als Chef-Exorzist des Vatikan regelmässig Dämonen und dunklen Wesen gegenüber – in «The Pope’s Exorcist» dürfen wir den Teufelsaustreiber bei seinem Handwerk und in den Ränkeschmieden des Allerheiligsten begleiten. Lustvoll zieht der Film alle Register eines klassischen Exorzismus-Horrorfilms und legt noch ein paar Schippen drauf – ein Spektakel!

Pater Gabriele Amorth (Russell Crowe) ist der oberste Exorzist des Vatikan und untersteht allein dem Papst. Doch die meisten seiner Fälle reicht er an medizinisches Personal weiter, das die zugrundeliegenden Krankheiten der angeblichen Besessenen behandelt. Als er eines Tages zu einem besessenen Jungen in Spanien gerufen wird, wird jedoch schnell klar, dass er es hier mit einem waschechten Dämon zu tun hat. Dieser erweist sich nicht nur als extrem mächtig, sondern verbirgt auch ein Geheimnis, das bis in die höchsten Ränge der katholischen Kirche reicht.

Das Horror-Genre liegt im Trend und verpflichtet immer mehr bekannte Stars zum grossen Gruseln. In «The Pope’s Exorcist» tritt Russell Crowe als Chef-Exorzist Pater Gabriele Amorth auf, der tatsächlich von 1986 bis 2016 in dieser Position tätig war und zahlreiche Bücher über sein Schaffen verfasste. Crowe verkörpert den Pater mit der gewohnten Massigkeit, aber auch mit sichtbarem Spass als recht ungewöhnlichen, zu Spässen aufgelegten, selbstbewussten Geistlichen mit der Hemdsärmeligkeit und Belesenheit eines Indiana Jones.

Geschickt spielt «The Pope’s Exorcist» mit seinen verschiedenen Handlungssträngen und Tonalitäten zwischen Witz und Horror, obwohl letzteres natürlich deutlich überwiegt. Der Film bietet letztlich alles, was von einem Horrorfilm zum Thema Exorzismus zu erwarten ist und beinhaltet mehr als eine Hommage zu Klassikern wie «Der Exorzist». Dabei bleibt der Film etwas in den Klischees stecken und fügt dem Genre nur minimal Neues hinzu. Vor allem im Finale wartet der Film allerdings mit jeder Menge grossartigen Übertreibungen und Special Effects auf, die sich absolut sehen lassen können.

Die Stärke von «The Pope’s Exorcist» ist es, sich nicht zu ernst zu nehmen und gleichzeitig mit grosser Geste alle Geschütze aufzufahren – vom Sprechen in fremden Sprachen, 180-Grad-Kopf-Rotationen, Blutbädern und durch die Gegend fliegenden Objekten und Menschen ist alles dabei. Den Drahtseilakt, nicht zu sehr in die Selbstironie abzudriften, aber auch nicht zu bierernst zu werden, meistert der Film vortrefflich. Ein grosser Spass mit jeder Menge horrormässigem Eye-Candy.

05.04.2023

3.5

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Kommentare

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Filmenthusiast

vor 11 Monaten

Ich finde Russell Crowe ist einer der besten Schauspieler unserer Zeit. Ich kann mich an keinen Film errinnern in dem er nicht briilliant gespielt hätte.

Eigentlich stehe ich nicht auf religiöse Filme oder Horrorfilme, aber er ist ganz gut gemacht.

Ironisch nur, dass die katholische Kirche/die Priester als die Guten dargestellt werden, wo sie doch in Wirklichkeit jahrhundertelang die Menschen unterdrückt haben und heute noch mehr Land besitzen als jede andere Firma, finanziert mit dem Einkommen hart arbeitender Bauern. Doch dies fliesst nicht in die Bewertung ein.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 11 Monaten


flashgordon99

vor 11 Monaten

Ich fand den Film ganz okay. Wie es ohne Russel Crowe herausgekommen wäre, ist schwer abzuschätzen. Crowe hat sichtlich Spass den Pater zu spielen. Die Geschichte bietet nur teilweise neue Aspekte, kann sich aber dennoch von anderen Exorzistenfilmen unterscheiden, weil es weniger langweilig und hüftsteif daherkommt.Mehr anzeigen

Filmenthusiast

vor 11 Monaten

Ohne Crowe würde er vermutlich floppen


Taz

vor 11 Monaten

Russel Crowe ist der Trumpf in diesem Exorzistenfilm, der viel Geheimnisvolles anbieten möchte, aber am Ende dann doch nur wenig Neues bietet. Aber mit dem witzigen Pfarrer wird aus dem erwarteten Gruselfilm gute Unterhaltung, die man sich durchaus anschauen darf.


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