Knock at the Cabin China, USA 2023 – 100min.

Filmkritik

Opfer für die Menschheit

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

M. Night Shyamalan legt seinen neuen Film vor – und dürfte das Kinopublikum mal wieder spalten. Die Romanadaption «Knock at the Cabin» erzeugt eine beklemmende Mystery-Atmosphäre, vergaloppiert sich aber im letzten Drittel.

Andrew (Ben Aldridge) und Eric (Jonathan Groff) wollen mit ihrer Adoptivtochter Wen (Kristen Cui) im Grünen entspannen. Plötzlich verschaffen sich jedoch vier Fremde rund um den Hünen Leonard (Dave Bautista) Zutritt zum Ferienhaus. Der Grund für den ungebetenen Besuch: In sich gleichenden Visionen haben die Eindringlinge angeblich vom baldigen Ende der Menschheit erfahren, das nur die dreiköpfige Familie abwenden könne. Wie? Indem sich ein Mitglied für die Gemeinschaft opfert.

Paul Tremblays Bestseller «The Cabin at the End of the World» hat eine starke Prämisse, die M. Night Shyamalan in ein nervenaufreibendes, den Was-würde-ich-machen-Impuls anregendes Leinwandkammerspiel verwandelt. Schon der Moment des Einbruchs sorgt für erhöhte Anspannung. Und auch danach hält der Regisseur die Stimmung in der Waldhütte, vor allem mit eindringlichen Nahaufnahmen, fiebrig-klaustrophobisch.

Das Setup – die Hauptfiguren werden in der Pampa überrascht und bedroht – taucht gefühlt in jedem zweiten Horrorfilm auf. Reizvoll ist in diesem Fall jedoch, dass die Antagonisten mit ihrem Handeln spürbar hadern, selbst aufgewühlt sind. Darstellerisch sticht Muskelmann Dave Bautista hervor, der sich von einer überraschend sensiblen Seite zeigt. Punktabzüge gibt es, wie nicht selten bei Shyamalan, für ein eher verkorkstes Schlussdrittel. Die ethisch-moralisch nie sehr tiefschürfende Geschichte wird hier etwas zu billig zu ihrem sicherlich polarisierenden Ende geführt.

09.02.2023

3

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Kommentare

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flashgordon99

vor einem Jahr

Sehr gut! Mit wenig Aufwand relativ viel herausgeholt. Hier kommen endlich mal wieder die schauspielerischen Fähigkeiten zu tragen und nicht etwa überladene Effekte, gepaart mit zig Schiessereien und Schlägereien. Intensive Geschichte. Für mich bisher die beste Produktion von Shyamalan. Absolut sehenswert.Mehr anzeigen


Barbarum

vor einem Jahr

Recht einfach, ohne jede Nuance. Dazu ist dieses Weltuntergangs-Drama etwa ab dem ersten Drittel auch noch recht vorhersehbar. Doch man hat Shyamalan auch schon schlimmer erlebt.


liebster

vor einem Jahr

Wow! Der stärkste Shyamalan seit Jahren….oder sollte ich sagen seit Jahrzehnten? Spannend von der ersten bis zur letzten Minute.


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