Men Grossbritannien, USA 2022 – 100min.

Filmkritik

Männer überall

Filmkritik: Teresa Vena

Sie ist eine Frau unter Männern. Sie sucht eigentlich Abstand, muss sich aber die Besserwissereien einer ganzen Männerrunde anhören. Vom britischen Regisseur Alex Garland stammt diese surrealistische Abrechnung mit dem Motiv der toxischen Männlichkeit.

Harper (Jessie Buckley) fährt aufs Land, um in einem idyllisch gelegenen Landhaus Abstand zum Selbstmord ihres Mannes zu finden. Doch zur Ruhe kommt sie nicht, denn nach und nach macht sie die Bekanntschaft mit den verschiedenen Männern des Ortes (alle Rory Kinnear), die sie immer heftiger bedrängen, bis sie sich in Lebensgefahr sieht.

Der britische Autor und Regisseur Alex Garland, bekannt dafür, das Drehbuch zu «The Beach» geliefert zu haben, oder für seine eigenen Regiearbeiten wie «Ex Machina» und «Auslöschung», entwickelt auch mit diesem Film eine dystopische Sicht auf unsere Gesellschaft. Er findet ein sehr einprägsames Bild für das Thema toxische Männlichkeit, und ein eher pessimistisches dazu. Im Kampf zwischen Mann und Frau gewinnt keiner. Eine Lösung bietet der Film nicht.

«Men» hat eine stark metaphorische Ebene. Die eingesetzten zahlreichen Symbole, beispielsweise in den Szenen mit einem keltischen Kult, sind aber nicht immer schlüssig. Gerade in der ersten Hälfte kommt es vermehrt zu Wiederholungen, wenn in rot getränkten Rückblenden von der Ehe zwischen Harper und ihrem Mann erzählt wird. Umvermittelt, und daher noch zu einem erwünschten Spannungshöhepunkt führend, wartet der Film mit einer originellen Body-Horror-Idee auf. Ästhetisch ist sie herausragend umgesetzt, wenn auch hier der Zusammenhang zum grossen Ganzen nicht wirklich einleuchtet.

04.06.2022

3

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Kommentare

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Swisscheese

vor einem Jahr

Stark gemacht und gut gespielt. Etwas für psycho Liebhaber


Fred

vor einem Jahr

Ein schreckliches Ereignis verstandesmässig zu verarbeiten, ist eine Sache. Aber es auch gefühlsmässig zu verarbeiten, ist eine ganz andere. Das kommt in diesem Film sehr gut zum Ausdruck.
Der Aufbau der Handlung ist so gestaltet, dass der Zuschauer sich gut in die Welt der Hauptdarstellerin hineinversetzen kann. Ähnlich wie in "Annihilation", verschmelzen Realität und Unterbewusstsein zu einem sinnvollen Ganzen, das die subjektive Wahrehmung einer Person darsellt.
Jessie Buckley und Rory Kinnear überzeugen mit viel Einsatz und grossem schauspielerischem Talent.
Gute Special Effects, ein furchterregender Soundtrack und symbolträchtige Bilder erledigen den Rest.Mehr anzeigen


julianne

vor einem Jahr

Heute gesehen Men ist ein Masterpiece man kann kaum glauben was man gesehen hat ! Jessie Buckley breathtaking performance! Machart die ich noch nie gesehen habe ! Wirklich sensationeller Thriller war echt sprachlos! Aber nur für Kinogänger die was verstehen ! Brilliant


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