Um das Eiscafé ihrer Eltern vor der Schliessung zu retten,sieht die zehnjährige Lucy keinen anderen Ausweg mehr, als eine Bank zu überfallen. Till Endemanns leise, märchenhaft angehauchte Gangsterkomödie für Kids ist stilsicher inszeniert und nimmt die Sorgen seiner herzensguten Hauptfigur durchaus ernst.

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Die zehnjährige Lucy lebt in einer deutschen Kleinstadt, wo ihre Familie eine Eisdiele betreibt. Als die Eismaschine eines Tages kaputt geht, fehlen den Eltern allerdings 30.000 Euro, um diese zu ersetzen, und die Bank gewährt keinen Kredit. Lucy sieht keinen anderen Ausweg als einen Banküberfall und bittet einen verrufenen Klassenkameraden um Nachhilfe in den Disziplinen Klauen, Lügen, Betrügen und Erpressen. Doch ein richtig böser Gangster ist die herzensgute Lucy deswegen noch lange nicht …

Mit «Lucy ist jetzt Gangster» versucht sich Till Endmann an einer Gangsterkomödie für Kinder im Primarschulalter. Der Film ist, der Zielgruppe angepasst, märchenhaft überzeichnet: In der Kleinstadt, in der Lucy lebt, kennt jeder jeden. In der Eisdiele bekommt jeder sein spezielles Lieblingseis. Lucys Eltern sind warmherzige Personen mit Migrationshintergrund. Die schicken Eltern des verruchten Klassenkameraden hängen die ganze Zeit an ihren Handys und haben für ihren Sohn keine Zeit.

Die Geschichte um die herzensgute Lucy, die sich in eine böse Gangsterin verwandeln will, um ihren Eltern zu helfen, ist leichtfüssig erzählt und einfach zu verstehen. Die Zwillinge Valerie und Violetta Arnemann überzeugen darin in der Rolle von Lucy und ihrem Spiegelbild, mit dem sie manchmal spricht.

Erst der Countdown in der Bank ist in seiner Konstruktion etwas sehr komplex und das moralische Dilemma, in das Lucy gerät, bedarf wohl einiger zusätzlicher Erklärungen. Alles in allem aber eine gelungene Filmgaudi für Kids, die auch Erwachsenen einiges Amüsement bietet.