Everything Everywhere All at Once USA 2022 – 139min.
Filmkritik
Die faszinierende Sinnlosigkeit des Multiversums
«Everything Everywhere All at Once», der zweite Spielfilm von Daniel Kwan und Daniel Scheinert, enthüllt eine absurde und aussergewöhnliche Reise in die Abgründe eines Multiversums, aus dem niemand unbeschadet herauskommt.
Evelyn (Michelle Yeoh), die mit ihrem Mann Waymond (Ke Huy Quan) einen Waschsalon betreibt, ist mit ihrem Latein am Ende. Ihr Geschäft läuft schlecht, ihre Familienverhältnisse sind kompliziert und zu allem Überfluss findet sie sich am Tag eines wichtigen Behördentermins in einem Multiversum wieder, in dem sie Einblicke über verschiedene Leben bekommt, die auch ihr eigenes hätten sein können. Eine Vielzahl von Parallelwelten, deren Gleichgewicht von einer bösen Macht bedroht wird. Evelyn ist die Einzige, die das Multiversum vor der Zerstörung retten kann.
«Everything Everywhere All at Once» bietet Vielfalt und überzeugt ein grosses Spektrum von Zuschauern. Es beginnt mit dem überbordenden Einfallsreichtum der Spezialeffekte, die grösstenteils von einem kleinen Team von fünf Autodidakten hergestellt wurden. Einfache, aber geniale Effekte mit wahnsinnig effektiven Ergebnissen, die den Vergleich mit grösseren multiversumsfreudigen Produktionen nicht zu scheuen brauchen.
Zum visuellen Genie, kommt die beeindruckende Leistung der Besetzung hinzu. Die fabelhaften Michelle Yeoh («Tiger and Dragon», 2000), Ke Huy Quan («The Goonies», 1985), Stephanie Hsu («Shang-Chi» und «Die Legende der Zehn Ringe», 2021) und Jamie Lee Curtis («Halloween», 1978) beweisen einmal mehr die Vielseitigkeit ihrer Talente. Drama, Komödie, Action, Science-Fiction: Leistungen eines erschütternden und atemberaubenden Pathos in einer flüssigen und aufregenden Reise durch die Genres.
Der Film verfügt über eine visuelle und auditive Aneinanderreihung von Szenen. In denen zeichnet sich die Geschichte der chinesischen Emigrantin Evelyn und ihrer Tochter Joy ab, welche amerikanisiert ist und sich von der Sprache und dem Erbe ihrer Mutter abgewendet hat.
Eine abgebrochene generations- und kulturübergreifende Verbindung für zwei verlorene Frauen mit vielfältigen Identitäten. Eine einzigartige, jedoch universelle Geschichte. Eine philosophische Sinnsuche auf der grossen Leinwand. Und das war genau was von einem Film der Daniels zu erwarten war, die übrigens den erstaunlichen «Swiss Army Man» (2016) produzierten. Ihre Spezialität? Das Absurde, das Bizarre, das Skurrile und dann die seltene Fähigkeit, in die verblüffendsten Momente eine spirituelle Tiefe einzufügen, die in den Seelen vibriert. Ein frischer Lufthauch in der zeitgenössischen Filmwelt.
Eine Vielfalt an Genres, erfrischende Kreativität und eine hypnotisierende Besetzung. «Everything Everywhere All at Once» enthüllt eine ergreifende, tentakelartige Fabel mit beeindruckender Komplexität, welche das Publikum im Multiversum des Denkens umherwandern lässt.
Übersetzung aus dem Französischen von Maxime Maynard durch Alejandro
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Kommentare
Erst das zweite Mal in meinem 52jährigen Leben, dass ich einen Kinosaal während eines Films verlassen hab, weil der Film so schlecht ist. Die Leute haben den Saal reihenweise verlassen und ich habs ihnen dann irgendwann gleichgetan. Riesenschrott. Ich kanns nicht anders beschreiben.
Es ist sehr schwierig diesen Film zu bewerten. Er pendelt (und das bewusst) zwischen Lächerlichkeit/Sinnlosigkeit (wo man am liebsten hinauslaufen würde) und dann wieder sehr grosser Tiefgründigkeit. Ich habe das Gefühl, dass es ein Film ist, den man einfach auf sich wirken lassen muss (ohne vorerst zuviel nachzudenken, wenn man das schafft). Was sich aus dem Wirken-Lassen ergibt, was zurückbleibt, wie man den Film bewerten soll merkt man vielleicht erst richtig in ein paar Tagen/Wochen oder wenn man ihn ein zweites mal sieht - oder ihn auch einfach vergisst und merkt, es war alles nur ein wilder Achterbahn-Ritt, eine verrückte Zirkusvorstellung!… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor einem Tag
SKURRIL, SKURRIL........Ich weiss gar nicht, was ich gut oder weniger gut finden soll.
Eher nicht für Realisten.......ist gefährlich! Der Kopf könnte zerbrechen.........🤪
Man kann auch einfach zwischendurch lachen................😁
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