Don't Worry Darling USA 2022 – 123min.

Filmkritik

Zu schön, um wahr zu sein

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Nach der Premiere in Venedig wurde vor allem über die angeblichen Streitigkeiten hinter den Kulissen des Mystery-Thrillers «Don’t Worry Darling» diskutiert. Dabei lohnt es sich auch, über die filmischen Qualitäten und die erzählerischen Schwächen von Olivia Wildes zweiter Regiearbeit zu sprechen.

Alice Chambers (Florence Pugh) und ihr Gatte Jack (Harry Styles) haben sich in den 1950er-Jahren in der exklusiven Firmensiedlung Victory niedergelassen. An diesem Ort mitten in der Wüste soll Fortschritt entstehen, wie es der Gründer Frank (Chris Pine) nicht müde wird, zu betonen. Während die Ehemänner in seiner Firma ihrer strenggeheimen Arbeit nachgehen, halten die Frauen zu Hause die Stellung. Irgendwann beginnt Alice jedoch, das Leben in der idyllischen Blase zu hinterfragen.

Was schon nach wenigen Minuten auffällt: Die zum zweiten Mal hinter der Kamera stehende Schauspielerin Olivia Wilde hat einen verlockend detailreich ausgestatteten und ansprechend fotografierten Film gedreht. Seine auf Perfektion getrimmten Bilder legen allerdings bereits nahe, dass hier irgendetwas faul sein muss. Motivisch bewegt sich «Don’t Worry Darling» in vertrauten Sphären, erinnert mit seiner gruselig starren Geschlechteranordnung vor allem an die Literaturadaption «The Stepford Wives» von 1975.

Inhaltliche Innovationen sind folglich rar gesät. Und doch schafft es die Regisseurin, die Spannung im zweiten Akt langsam, aber kontinuierlich zu steigern und eine unheilvolle Atmosphäre zu kreieren. Anteil daran hat neben einer fiebriger werdenden Musikuntermalung die sich mit viel Engagement in ihre Rolle werfende Hauptdarstellerin. Dass man das Kino am Ende dennoch nicht rundum zufrieden verlässt, liegt an einem Schlussdrittel und einer Auflösung, die unsauber gebaut sind.

13.10.2022

3.5

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Kommentare

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navj

vor einem Jahr

Schlecht ist «Don’t worry darling» nicht, allerdings auch nicht gehaltvoll. Der Trailer hat dem Zuschauer schon einige Puzzlestücke in die Hand gegeben und im Nachhinein merkt man das vieles für den Schockeffekt, aber nicht in einem plausiblen Zusammenhang steht. Trotzdem sieht der Film in Sachen Ausstattung grandios aus. Beim ersten Anschauen verblüfft der Mysteryfilm, bei Runde zwei werden einige Logiklöcher und Unklarheiten auftauchen (1950er: Autos mit Handschaltung???).

Fazit: Schick gemacht und von Florence Pugh überragend dominiert!Mehr anzeigen


Filmenthusiast

vor einem Jahr

Quasi ein Remake von STEPFORD WIFES (2004).
*SPOILER* Damit war von Anfang an klar, dass leider alles auf Konflikt und Unbehagen hinausläuft 😐
Spannung und grossen Anreiz zum Weiterschauen gab es keinen mehr.
Kamera: Zuviele Nahaufnahmen
Setting: Zu klischeehaft (beabsichtigt), zu künstlerischMehr anzeigen


julianne

vor einem Jahr

Heute gesehen war sensationell mysteriös und spannend ! Auflösung eher Mittel aber alles in allem guter Thriller !!


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