Ein Mann Namens Otto Schweden, USA 2022 – 126min.

Filmkritik

Griesgram taut auf

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Schon einmal wurde Fredrik Backmans internationaler Bestseller «Ein Mann namens Ove» verfilmt. Auf die schwedische Adaption von 2015 folgt nun eine Hollywood-Version mit Tom Hanks in der Hauptrolle, die seinetwegen zumindest halbwegs passabel ausfällt.

Wenn eines sicher ist, dann das: Ständig hat Otto (Tom Hanks) es mit Idioten zu tun! So zumindest sieht es der pedantische Rentner, der nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau eigentlich mit seinem Leben abgeschlossen hat. Gerade als er sich in seinem Haus erhängen will, stören ihn jedoch die neuen Nachbarn Marisol (Mariana Treviño) und Tommy (Manuel Garcia-Rulfo), die offenbar nicht wissen, wie man einen Anhänger richtig einparkt.

Ein Stinkstiefel muss sein Herz wiederfinden und lernen, mit seiner Trauer umzugehen – worauf «Ein Mann namens Otto» hinausläuft, ist sehr schnell klar. Mit etwas Finesse liesse sich aus einer solchen Prämisse dennoch ein emotional packender Film stricken. Regisseur Marc Forster und Drehbuchautor David Magee betreiben aber meistens leider nur Malen nach Zahlen. Der Plot wird formelhaft abgespult. Nebenfiguren wirken zum Teil comichaft überzeichnet. Und vor allem die Rückblenden, die Ottos Liebesgeschichte bebildern, sind manchmal auf billige Weise sentimental.

Dass die Tragikomödie trotz allem leidlich unterhält, hat zwei Gründe: Zum einen blitzt hier und da etwas makabrer Humor auf. Zum anderen ist es eine Freude, den zweifachen Oscar-Preisträger Tom Hanks als Miesepeter mit weichem Kern zu sehen. Souverän wie immer verschwindet der Hollywood-Star hinter seiner Rolle und liefert sich mit der ebenfalls überzeugend aufspielenden Mariana Treviño einige amüsante Momente – was die oben genannten Schwächen wenigstens etwas abfedert.

23.01.2023

3

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Kommentare

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dulik

vor einem Jahr

Der alleinlebende Rentner "Otto" hat nach dem Tod seiner Frau mit dem Leben abgeschlossen und lässt seinen angestauten Frust gerne an Anderen aus. Als er mit "Marisol" eine neue Nachbarin bekommt, findet er wieder neuen Lebensmut.
Insbesondere am Anfang des Films wirkt der Hauptcharakter etwas zu konstruiert und überspitzt.
Doch je länger der Film dauert, desto mehr wächst einem dieser ans Herz. So ist hier ein toller Feelgood-Movie entstanden, dessen Handlung zwar vorhersehbar, aber dennoch ergreifend und berührend ist.
7.5/10Mehr anzeigen


Filmenthusiast

vor einem Jahr

Warum man nach nur 8 Jahren eine Neuverfilmung produziert und diese amerikanisiert und titelmässig eindeutscht ist mir ein Rätsel.

Fazit: Gute, wenn auch überflüssige Kopie ohne eigene Interpretationen/Variationen
(abgesehen vom Standort und einer LGBTQ-Szene - wie überaus originell).
Die schwedische Originalverfilmung "Ein Mann namens Ove" (2015) mit tollem nordischem Flair gefällt mir besser - 5 Sterne fürs Original.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor einem Jahr


Patrick

vor einem Jahr

Ein wundervoller Film (sprich Remake) mit Hohem Taschentuch Alarm. Die Figuren des Filmes werden sehr verrückt,skurril und liebenswert Dargestellt.Übrigens spielt der echte Sohn von Tom Hanks die junge Version von Otto. Fazit:Ein skurriler Film zum verlieben.

Zuletzt geändert vor einem Jahr


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