1976 Argentinien, Chile, Katar 2022 – 95min.

Pressetext

1976

Chile, Winter 1976. Drei Jahre ist es her, seit Augusto Pinochet durch einen Putsch zum Staatschef Chiles wurde und eine Militärdiktatur errichtet hat. Die 50-jährige Carmen führt mit ihrem Mann Miguel und den erwachsenen Kindern ein gutbürgerliches Leben in der Hauptstadt Santiago. Ehemann Miguel ist ein erfolgreicher, angesehener Arzt. Eigentlich wollte sie auch Medizin studieren, aber dies gehörte sich für eine Frau nicht. Daher ist sie Hausfrau geblieben, kümmert sich um den Haushalt und engagiert sich für gemeinnützige Projekte in der Kirche. Über Politik wird in der Familie und im Freundeskreis lieber nicht gesprochen. Man hat sich mit der neuen Staatsmacht relativ gut arrangiert. Obwohl Carmen ein geregeltes Leben zu führen scheint, macht sich immer mehr ein Unbehagen in ihr bemerkbar. Doch so richtig einordnen kann sie es nicht. Carmen macht sich auf den Weg zu ihrem Winterhaus am Meer, um dessen Renovierung zu beaufsichtigen und Zeit für sich zu haben. Ihr Mann, ihre Kinder und Enkelkinder kommen während des Winterurlaubs vorbei, die Enkel bleiben, die Erwachsenen fahren wieder ab. Als der Pfarrer der Familie sie bittet, sich um einen jungen Mann zu kümmern, den er heimlich beherbergt, betritt Carmen Neuland, weg von dem ruhigen Leben, das sie gewohnt ist.

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Kommentare

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Yvo Wueest

vor einem Jahr

Die Protagonistin Carmen hat es sich in ihrem bürgerlichen Milieu - und innerhalb der überschaubaren Möglichkeiten, die das dominierenden Patriarchat Frauen wie ihr gerade noch offenlässt - gemütlich eingerichtet. Wir Zuschauenden verfolgen gebannt, wie es ihr und den anderen Frauenfiguren, angedeutet mit wenigen Telefonaten und zunehmend besorgteren Blicken, langsam schwant, dass sich der "Retter" Pinochet und seine Schergen gerade anschicken, einen Albtraum gegen die Menschen, die sich in Chile für soziale Verbesserungen engagieren, und wer es wagt, sich mit ihnen zu solidarisieren, auszurollen.
Die Filmmusik ist präsent und hat das Potential, abzulenken. Bei einer zweiten Schau könnte die sehenswerte Charakterstudie gut auch mit einfachen Ohrenstöpseln verfolgt werden.Mehr anzeigen


Filmenthusiast

vor einem Jahr

War spannend und interessant. Mein erster Film über die Pinochet-Zeit in Argentinien. Meiner Meinung nach hätte man die sehr beklemmenden Psychoklänge ruhig weglassen können. Ich denke es jedem auch so klar, dass die Zeit unter einem Militärdiktator sehr schwierig und beklemmend war - auch ohne diese - voll auf die Gefühlspedale drückende - dissoziative Psychomusik. Mehr Subtilität wäre besser gewesen.Mehr anzeigen


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