Man of God Griechenland 2021 – 109min.

Filmkritik

Ein bescheidener Mann

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

«Man of God» erzählt die wahre Geschichte eines Geistlichen und zeigt dabei, wie dieser Schlag Mensch sein sollte, es aber oftmals nicht ist. Weil das Weltliche den Geistlichen dann doch häufig näher ist, als der Weg zu Gott.

«Man of God» ist das seltene Beispiel eines Films über den Glauben, der nicht ins Predigen verfällt, sondern mit grosser Wahrhaftigkeit daherkommt und in gewisser Weise so inspirierend ist, wie der Mensch, um den es in dem Film geht. Dies ist ein spiritueller, ein emotioneller und ein durchaus eindringlicher Film, und das nicht in Hinblick darauf, dass er den Zuschauer dazu treiben würde, in die Kirche zu laufen, sondern indem er das Leben eines Menschen nachzeichnet, dessen Altruismus nicht nur aufgesetzt war. Das kann auch beispielhaft wirken.

Herausragend ist Schauspieler Aris Servetalis, der in der Titelrolle wirklich aufgeht. Wenn etwas an diesem Film unpassend erscheint, dann noch nicht mal Mickey Rourkes Auftritt als Gelähmter. Denn er ist tatsächlich ziemlich gut, und das in einer Rolle, die ihm mehr abverlangt, als die B-Filme, die er ansonsten so herunterkurbelt. Es liegt daran, dass der Film trotz mehrheitlich griechischer Schauspieler in englischer Sprache gedreht wurde. Hier hat man immer wieder das Gefühl, dass es den Mimen leichter gefallen wäre, in ihrer Muttersprache zu spielen.

Aber das ist nur ein kleiner Makel eines ansonsten visuell, aber auch inhaltlich mitreissenden Films, der den Zuschauer vor allem mit einem zurücklässt – einem tiefen Gefühl davon, dass das Leben mehr als nur Materialismus bereithält und dass ein jeder einen Weg finden kann, der ihn beflügelt.

29.08.2022

4

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Kommentare

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Tianovic

vor einem Jahr

Wer die griechisch-orthodoxische Kirche verstehen will, ist dieser Film ein Muss. Man könnte ihn als Franziskus des orthodoxischer beschreiben.
Im übrigen glaube ich, dass man im Glauben, nicht zu allen Dingen Ja und Amen sagen soll.
Ich bin kein wahrer Christ aber ich versuche es zu sein. 🫶🫶🫶🫶Mehr anzeigen


vgeorgakis

vor einem Jahr

Schöner einfühlsamer Film. Danke für den Film Jelena Papovic.


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