Fast & Furious 10 USA 2023 – 141min.

Filmkritik

Action-Bombast vom Feinsten

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

«Fast & Furious 10» ist nicht nur der neueste Teil der seit mehr als 20 Jahren laufenden Reihe, sondern auch der Anfang vom Ende. Heisst es zumindest. Der Film leitet die letzte Geschichte ein. Eigentlich sollte sie ein Zweiteiler werden, mittlerweile spricht Vin Diesel von einer abschliessenden Trilogie.

Vor zehn Jahren haben Dom und seine Freunde in Rio de Janeiro einen grossen Coup hingelegt. Jetzt holt die Vergangenheit sie ein, denn der Sohn des Mannes, der sich ihnen damals in den Weg stellte und das nicht überlebte, will Rache. Aber er will Dom nicht töten. Das wäre zu gnädig. Er will ihn leiden lassen. Darum stellt er seinem Team in Rom eine Falle und stellt die Weichen, dass Dom und seine Leute weltweit als Terroristen gelten und von der Agency fallen gelassen werden…

«Fast & Furious 10» ist in jeder Beziehung überbordend. Ein zweieinhalbstündiges Monster von einem Film, das mit jeder Actionszene versucht, alles Vorhergegangene in den Schatten zu stellen – und das meistens auch schafft. Die Regeln der Logik oder der Physik zählen hier nichts mehr, dies ist ein Film auf der Überholspur, der niemals anhält und den Zuschauer schlichtweg mitreisst.

Die Frage nach dem Sinn oder danach, was wirklich menschenmöglich ist, stellt sich hier gar nicht mehr. Nach neun Filmen weiss man, dass Team Toretto alles kann. Entsprechend ist man vor allem interessiert zu sehen, welche Extravaganz als nächstes kommt. Davon gibt es einiges, zumal das Team diesmal stark aufgeteilt ist und verschiedene Handlungsstränge jongliert werden müssen.

Über allem thront jedoch Jason Momoa als Überschurke. Er ist das Pendant dieser Reihe zu Captain Jack Sparrow, ein von sich selbst überzeugter Geck, der immer allen eine Nasenlänge voraus ist. In diesem Film sowieso, da er mitten in der Handlung abbricht, womit Momoas Schurkenfigur langlebiger als üblich ist – und zeitweise auch der Gewinner sein darf. Das ist gut so, denn Momoa reisst «Fast & Furious 10» an sich. Seine Spielfreude, sein Mut zum Experimentieren, zum völligen Überdrehen ist perfekt auf diese Filmreihe abgestimmt.

Übrigens: Nicht gleich mit Einsetzen des Abspanns gehen, es gibt noch was zu sehen – die Rückkehr einer Figur, auf die schon viele gewartet haben.

17.05.2023

5

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

dulik

vor 4 Tagen Spoiler

Nach mittlerweile zehn Filmen, dürfte man wohl wissen, was man bei "Fast & Furious 10" erwarten darf.
Und genau das kriegt man abermals geboten: Viel Action und wenig Handlung.
Man hat ein bisschen das Gefühl, dass sich die Filmreihe im Hinblick auf das bevorstehende Finale ein bisschen an "Avengers: Infinity War" orientieren wollte. Doch dieser Versuch ist leider gescheitert. Es gibt zwar mit fast allen bekannten Charakteren der Reihe ein Wiedersehen, doch kaum eine dieser Figuren beeinflusst die Handlung in irgendeiner Weise. Entsprechend lassen einem auch etwaige Verluste oder der Cliffhanger am Ende des Filmes kalt.
Leider sieht auch das CGI teilweise sehr schlecht aus.
Der grosse Lichtblick des Films ist Jason Momoa, der den Gegenspieler mit viel Hingabe inszeniert.
5.5/10Mehr anzeigen


flashgordon99

vor 7 Tagen

Ich kann den Begriff "Popcorn" Kino nicht mehr hören, denn damit entschuldigt man nicht nur ein schwaches Drehbuch, sondern auch dämliche Dialoge, platte Witze, eine nicht vorhandene Logik, unrealistische Handlungen und übertriebene Action. Ich möchte Popcorn bei guten Film essen und mich nicht aus Frust damit vollstopfen müssen ;-) Die Qualität der Blockbuster sinkt eindeutig. Sorry, aber es ist doch lächerlich, wenn eine explosive Kugel eine Stadt hinunterrollt und niemand stirbt, weil sich alle zufälligerweise im richtigen Augenblick wegducken oder wegrennen können oder ein Auto für einen Absturz eine Helikopters sorgt. Auch es jetzt immer allen recht machen zu wollen und ja keine verletzten Sprüche über irgendwelche Minderheiten etc. zu bringen, finde ich unpassend für einen solchen Film. Dazu xMal "tote" Figuren auferstehen lassen, na ja. Die ersten beide Teile waren cool, richtig cool, der Rest einfach nur schlecht.Mehr anzeigen


El_Ramon

vor 8 Tagen

Selten so einen Schachsinn gesehen und das obwohl ich wusste auf was ich mich einlasse. Einfach nur Szenen aneinander gereit ohne Logik und Zusammenhang.


Mehr Filmkritiken

Arielle, die Meerjungfrau

Der Super Mario Bros. Film

About My Father - Und dann kam Dad

Guardians of the Galaxy Vol. 3