Hexen Hexen Mexiko, USA 2020 – 106min.

Filmkritik

Von Mäusen und Hexen

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Robert Zemeckis‘ neuester Film ist weniger eine neue Adaption von Roald Dahls Kinderbuchklassiker, als vielmehr ein Remake des gleichnamigen Films, der vor 30 Jahren mit Angelica Huston in der Hauptrolle in die Kinos kam. Die Rolle der Oberhexe hat diesmal Anne Hathaway übernommen, das aber mit einem osteuropäischen Akzent, der reichlich irritierend ist.

Ein kleiner Junge lebt nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Grossmutter, doch als er einer Hexe begegnet, nimmt diese das Kind und verschwindet mit ihm in ein renommiertes Hotel. Da Hexen, die Kinder auf den Tod nicht ausstehen können, vor allem die Armen jagen. Aber sie geraten vom Regen in die Traufe, denn just in diesem Hotel findet ein Hexenkongress statt. Der Junge und sein Freund werden von der Königshexe in Mäuse verwandelt, woraufhin sie zusammen mit der Grossmutter alles daransetzen, den Hexen das Handwerk zu legen und sie ihre eigene Medizin kosten zu lassen.

Vor 30 Jahren traumatisierte der Originalfilm eine ganze Generation, als die Hexen sich ihrer Maskierung entledigten und in ihrer wahren Gestalt zeigten. Dass das bei diesem neuen Film ebenso sein wird, mag man eher nicht glauben, obwohl durch computeranimierte Effekte natürlich weit mehr drin ist. In der Theorie. Denn auffällig ist an diesem Film schon, dass längst nicht alle Effekte überzeugen. Die Mäuse sind zwar gut in Szene gesetzt, bei anderen Tieren, wie etwa Hathaways Katze, hapert es schon mehr. Ganz zu schweigen von der Schlange am Anfang des Films, als der Junge im Laden einer Hexe begegnet. Dieser Effekt sieht tatsächlich unfertig aus und wirft die Frage auf, ob Warner vielleicht entschieden hat, Kosten zu sparen, da der Film in den USA gar nicht im Kino ausgewertet wird.

Davon abgesehen ist die Dahl-Verfilmung aber durchaus entzückend. Octavia Spencer als Oma spielt entschlossen und herzlich, die jungen Darsteller schlagen sich auch gut, und die Mäuse sind ohnehin süss – vor allem dann, wenn sie auf zwei Beinen davonlaufen. Hathaway übertreibt es mit dem Akzent etwas, gibt aber zumindest eine schön bitterböse Schurkin zum Besten.

Der Film ist gutes Familien-Entertainment – zumindest, wenn die Kids schon ein wenig grösser sind. Allzu gruselig wird es zwar nie, aber zarte Gemüter könnte das Ganze doch noch erschrecken. Dem gegenüber steht aber eine simpel gestrickte, aber schön aufbereitete Geschichte mit guter Besetzung. Ein Film, der in Zeiten wie diesen für kurze Zeit in eine einfachere Welt entführt. Gerade das kann man nicht hoch genug schätzen.

28.10.2020

3.5

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Kommentare

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julianne

vor 3 Jahren

Orginal von 1990 ist ein Klassiker und Angelica Houston praktisch unerreichbar ! Aber Remake ist sensationell Anne Hathaway wie immer eine Wucht und unglaubliche Machart ein grossartiges Remake Bravo Warner Bros !!!!


sandra_lang

vor 3 Jahren

Ich bin ein großer Hexen Hexen Fan und war mit meinen drei Kindern (14,15,16) voller Vorfreude. Wenn man das Original kennt wird man leider enttäuscht. Nicht zu vergleichen. Meine Kids sind nach 14 min abgehauen und haben sich tierisch gelangweilt. Schade! Ich habe den Film dann alleine zu Ende geschaut und konnte mich leider auch nicht begeistern. Meine Kids und ich werden kommende Woche definitiv nochmals das Original schauen um diesen großartigen Film genauso toll in Erinnerung zu behalten.Mehr anzeigen


Patrick

vor 3 Jahren

Grusel~Spass für Jung&Alt untermalt mit einer Rasanten Story und einem grandiosem Soundtrack.Der Darsteller~Cast ist ebenso vom feinstem.Das Filmende ist eventuell nicht jedermanns Sache ist aber das gleiche Ende wie im Roman (von Roald Dahl)zum Film.


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