CH.FILM

Apenas el sol Paraguay, Schweiz 2020 – 75min.

Filmkritik

Mateo ist mein Name

Filmkritik: Teresa Vena

Sobode Chiqueno ist ein Angehöriger der Ayores. Heute heisst er Mateo, das ist der Name, dem ihm die «Weissen» gegeben haben, nachdem er wie viele Indigene, die einst im tropischen Wald zwischen Paraguay und Argentinien gelebt haben, in die «Zivilisation» geholt worden ist. Generationen später hat er vor Augen, wie sich die Lebensweise seines Stammes verändert hat und und wie viele Bräuche, Geschichten und Fertigkeiten zu verschwinden drohen. Er weiss, dass er selbst aktiv werden muss, um mindestens Teile davon für die Nachwelt zu bewahren. Mit einem einfachen Kassettenrecorder gewappnet befragt er Mitglieder seiner Gemeinschaft und nimmt ihre Zeugnisse auf.

Ihm folgt der Dokumentarfilm der paraguayischen Regisseurin Arami Ullón, die in der Schweiz lebt, auf empathische Weise. Die Kamera ist nahe an den eindrücklich von der Sonne, dem Wind und schlichtweg vom Leben gezeichneten Gesichtern. Man hätte sich eine etwas zurückhaltendere Form gewünscht, eine etwas ruhigere Bildfindung, um den Worten der Protagonisten, oder eigentlich vielmehr ihren Aussparungen, konzentriert lauschen zu können. Denn hört man genau zu, wird einen ein diffuser Schmerz und ein tiefes Gefühl des Verlustes erfassen, die als Mahnmal für unseren Umgang mit der Welt dienen sollten.

17.08.2022

4

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