Lassie - Eine abenteuerliche Reise Deutschland 2019 – 100min.

Filmkritik

Immerhin fällt niemand in den Brunnen

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Seit knapp 80 Jahren gibt es zahlreiche Filme und Serien mit der klugen Collie-Hündin Lassie. Mit Lassie – Eine abenteuerliche Reise präsentiert man nun den ersten deutschen Film, der sich stark auf Eric Knights Roman beziehungsweise dessen Verfilmung aus dem Jahr 1943 stützt. Natürlich hat sich die Autorin Jane Ainscough dabei auch Freiheiten genommen, um die Geschichte moderner zu gestalten.

Der kleine Florian lebt mit seiner Familie und seiner Hündin Lassie in einem kleinen bayerischen Ort. Der Vermieterin ist der Hund jedoch ein Dorn im Auge, weswegen sie mit Rauswurf droht. Darum bringt Florians Vater Lassie zu seinem ehemaligen Chef, der die Collie-Hündin mitsamt seiner Enkelin Priscilla auf eine Geschäftsreise auf eine Nordseeinsel mitnimmt. Dort büxt Lassie aus und macht sich auf den beschwerlichen Weg nach Hause, während Florian und Priscilla nach ihr suchen. Die beiden werden wiederum von ihren Vätern gesucht …

Eine ähnliche Geschichte gab es letztes Jahr mit der Verfilmung von W. Bruce Camerons A Dog’s Way Home. Beides sind Familienfilme, die Unterschiede sind aber schon deutlich. Die amerikanische Produktion ist realistischer und lässt die Reise seiner Hauptfigur Jahre dauern, bei Lassie geht das alles weitaus schneller und mit Hindernissen, die sehr viel unaufgeregter sind. Man merkt der deutschen Produktion an, dass hier in erster Linie Kinder unterhalten werden sollen, weil alle Konflikte und Schwierigkeiten sehr simpel gestaltet sind.

Dabei gefällt aber, dass man sich nicht nur auf die Kinder konzentriert, sondern auch die Schwierigkeiten und Sorgen der erwachsenen Figuren nicht gänzlich vergisst. Das lässt den Film deutlich runder und homogener erscheinen, als er es ansonsten gewesen wäre. Auf den Boden der Tatsachen eines Kinderfilms holt dann jedoch Christoph Letkowski als schurkischer Hinz. Diese Figur ist derart überzeichnet, dass sie nirgendwo anders als in einem Kinderfilm funktionieren könnte.

Schon in den ersten Minuten kommt klassisches Lassie-Gefühl auf, wenn der Hund über die Wiesen tollt, um sein Herrchen abzuholen. Das zeichnet auch den ganzen Film aus, der mit Sebastian Bezzel und Anna Maria Mühe als Eltern und Matthias Habich als Grossvater exzellent besetzt ist. Es liegt auch am Format dieser Schauspieler, dass der Film nicht nur Kinder, sondern auch ältere Zuschauer unterhält – zumal Lassie – Eine abenteuerliche Reise natürlich auch ganz stark das Nostalgie-Gefühl bedient. Immerhin ist jeder mit Lassie grossgeworden, und nun ist es eine neue Generation, die mit der heldenhaften Hündin vertraut gemacht wird.

09.03.2020

4

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Kommentare

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Patrick

vor 4 Jahren

Schöner Familien Film (mit einem aufgestellten Darsteller~Cast) der das Signet *BESONDERS WERTVOLL* verdient hat.Storymässig kommt Lassie aber eher wie ein Familien~Drama mit Happy End statt ein Hunde Film daher,hat aber dennoch Herzige Hunde~Szenen.Der Hund der Lassie spielt(80% des Filmes hat nur ein Hund gespielt nur 20% des Filmes wurde durch andere ersetzt) wurde 1.Jahr zuvor für den Film trainiert.Mehr anzeigen

Zuletzt geändert vor 4 Jahren


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