Es Kapitel 2 Kanada, USA 2019 – 169min.

Filmkritik

Alle 27 Jahre wieder

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Noch einmal muss der Klub der Verlierer seine Kräfte bündeln, um die Kleinstadt Derry vor einem schrecklichen Monster zu bewahren. Auch der zweite Teil nach Stephen Kings Horrorbestseller «It» sieht schaurig-schön aus. Verloren geht allerdings in vielen Momenten der besondere Charme des Vorgängers.

Gemeinsam nahmen es die Freunde Bill Denbrough (Jaeden Martell), Stanley Uris (Wyatt Oleff), Eddie Kaspbrak (Jack Dylan Grazer), Richie Tozier (Finn Wolfhard), Beverly Marsh (Sophia Lillis), Mike Hanlon (Chosen Jacobs) und Ben Hanscom (Jeremy Ray Taylor) am Ende der Romanverfilmung «It» mit dem titelgebenden Geschöpf auf, das ihren Wohnort Derry zumeist in Gestalt des Clowns Pennywise (Bill Skarsgård) terrorisiert hatte. Nach dem Sieg über das Monster legten die jugendlichen Aussenseiter einen Blutschwur ab: Sollte die finstere Kreatur jemals zurückkehren, würden sie wieder zusammenkommen, um die Gefahr endgültig einzudämmen.

27 Jahre nach den Ereignissen des Sommers 1989 lebt nur noch Mike (als Erwachsener: Isaiah Mustafa) in der Kleinstadt Derry und begreift mit Entsetzen, dass das Morden von neuem losgeht. Sichtlich aufgeregt meldet er sich bei seinen einstigen Freunden Bill (James McAvoy), Stanley (Andy Bean), Eddie (James Ransone), Richie (Bill Hader), Beverly (Jessica Chastain) und Ben (Jay Ryan) und bittet sie, umgehend ihre alte Heimat anzusteuern. Bis auf Stanley folgen die früheren Mitglieder des Klubs der Verlierer dem Hilferuf und ringen sich nach anfänglichem Zögern dazu durch, Pennywise die Stirn zu bieten.

Schon Kapitel eins fuhr einige plakative Schockeffekte auf, kreierte allerdings auch eine packende, feinfühlige Coming-of-Age-Stimmung im Stil des Genreklassikers Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers. Die jungen Darsteller harmonierten prächtig und waren die Garanten dafür, dass das Geschehen auf der Leinwand stets spannend und unterhaltsam blieb. In der Fortsetzung kommen nun mit den älteren Versionen der Protagonisten diverse neue Figuren hinzu, deren Lebensumstände, anders als in Kings Roman, jedoch bloss angerissen werden. Eine fesselnde Gruppendynamik will trotz ordentlicher Schauspielleistungen auf der Erwachsenen-Ebene nicht entstehen. Emotionale Kraft entfaltet It Chapter Two erst dann, wenn in Erinnerungen und Rückblenden die Teenager aus dem Vorgänger die Bühne betreten.

Bedauerlich ist vor allem, dass Regisseur Andrés Muschietti (Mama) und Drehbuchautor Gary Dauberman (Annabelle Comes Home) die Schlagzahl der knallig-aggressiven Geisterbahnelemente erhöhen und ihren Film phasenweise zu einer nummernhaften Fratzenshow verkommen lassen. Ausstattung und Optik machen dabei sicher einiges her. Eine durchdringende Gruselatmosphäre bleibt aber aus. Nicht zuletzt, weil viele Schocks nach dem gleichen Muster ablaufen.

10.09.2019

2.5

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Kommentare

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lorelei9

vor 4 Jahren

Zu langer Film mit zu langen irrelevanten und langweiligen Szenen. Schauspieler sind auch eher unterdurchschnittlich.


nick74

vor 4 Jahren

Nicht so gut wie Teil 1, trotzdem besser als Mittelmass


Sunnxx0

vor 4 Jahren

I Love it!!!🤡


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