Angry Birds 2 - Der Film USA 2019 – 97min.

Filmkritik

Neue Insel, neue Feinde

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Drei Jahre nach dem ersten Teil sind die Angry Birds zurück. Und das in einem irrwitzigen Abenteuer, das den ersten Film locker übertrifft – was nicht nur daran liegt, dass Vögel und grüne Schweine jetzt zusammenarbeiten müssen. Vielmehr haben die Macher reichlich abstruse Ideen in den Ring geworfen und einen Film gezaubert, der ganz und gar überdreht ist.

Red ist der grosse Held auf der Vogelinsel, weil er die Invasion der grünen Schweine und den Diebstahl der Eier verhindert hatte. Und nun sorgt er dafür, dass die Streiche, die von Seiten der Schweineinsel kommen, auch flugs gerächt werden. Das Leben ist für Red praktisch perfekt – bis die Schweine einen Waffenstillstand ausrufen. Denn es gibt noch eine dritte Insel: die Adlerinsel. Und von dort aus plant man die Vernichtung von Vögeln und Schweinen, weswegen ein Team bestehend aus Vögeln und grünen Schweinen in einem hochgefährlichen Geheimeinsatz verhindern muss, dass die Adler ihre Superwaffe zum Einsatz bringen.

Die emotionalen Momente sind mager und konzentrieren sich im Grunde nur darauf, dass der ewige Aussenseiter Red Angst hat, nicht mehr gemocht zu werden, wenn er kein Held mehr ist. Da steckt, wie bei so vielen Animationsfilmen, eine Lektion für die kleinsten Zuschauer drin: Dass die Eigen- und die Aussenwahrnehmung häufig eine andere sind. Was im Fall von Red bedeutet, dass er sich längst etabliert hat – seine Angst, wieder ein Niemand zu werden, jedoch die Gefahr mit sich bringt, dass er Fehler macht, da er alles alleine leisten will. Erfolg haben jedoch nicht die Einzelkämpfer, sondern die, die es auch verstehen, im Team zu arbeiten.

Das ist es dann aber auch in Sachen Lektionen. Ansonsten gibt es ein reichlich irrlichterndes Abenteuer, bei dem alles möglich ist, weil in der Welt der Angry Birds einfach nichts logisch ist. Das erlaubt es auch, hier eine Geschichte zu erzählen, die man als Mission: Impossible bei den Vögeln, grünen Schweinen und Adlern ansehen könnte – inklusive einer Szene, in der die neue Figur Silver sich ratzfatz abseilen muss wie einst Tom Cruise.

Der Film ist zitatenreich, was vor allem auch für die musikalische Untermalung gilt. Man setzt hier vor allem auf Pop-Hits der 1980er und 1990er, um beim Zuschauer quasi augenblicklich ein bestimmtes Gefühl heraufzubeschwören. Sei es „I don’t wanna wait“ von Paula Cole, das in einer „High-School-Szene“ an Dawson’s Creek erinnert, aber auch das Axel.-F-Thema von Harold Faltermeier, das in einer reichlich coolen Szene genutzt wird. Cool ist auch dieser Animationsfilm, der in einer herrlich unwirklichen Welt mit wunderbar schrägen Figuren operiert.

01.10.2019

4

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Kommentare

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Minselery

vor 4 Jahren

Ich finde es toll


Taz

vor 4 Jahren

Möchte gerne witzig sein, bleibt aber viel zu oft im harmlosen Firlefanz stecken. Das mag bei den Kids vielleicht noch durchgehen, aber damit hat es sich dann schon. Hat darum auch enttäuschend wenig Lacher zu bieten, vor allem nachdem die ersten, recht vielversprechenden, 15 Minuten durch sind.Mehr anzeigen


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