Wuff Deutschland 2018 – 113min.

Filmkritik

Detlev Buck ist auf den Hund gekommen

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Detlev Buck ist einer der umtriebigsten deutschen Regisseure. Wuff ist bereits der zweite Film, den er in diesem Jahr präsentiert, und er könnte nicht weiter von Asphaltgorillas entfernt sein. Was er hier bietet, ist lockere Unterhaltung mit ganz starken Romcom-Elementen – aber eben auch mit Hunden.

Hunde bereichern das Leben. Das muss ein Ex-Fussballspieler feststellen, als seine alte Nachbarin ins Krankenhaus kommt, und er auf ihren Hund aufpassen muss. Denn dabei kommt ihm auch eine zündende Geschäftsidee, mit der er jedoch einer Hundetrainerin kräftig in die Quere kommt. Die wiederum soll einem Hund besseres Benehmen beibringen, der den Mann ihrer Freundin immer wieder anspringt. Aber kann man einem alten Hund noch neue Tricks beibringen? Und dann ist da noch die Journalistin, die von ihrem Freund verlassen wird und sich den traurigsten Hund, den sie nur finden kann, anschafft. Wird er sie zur Liebe ihres Lebens führen können?

Im Grunde wäre Wuff gar nichts Aussergewöhnliches, wenn man das Ganze ohne Hunde erzählt hätte – was auch relativ einfach gegangen wäre. So hat der Film aber dennoch ein erkennbares Alleinstellungsmerkmal, das natürlich Hundeliebhaber ins Kino locken soll. So sympathisch und keck wurden die Vierbeiner auch selten auf der Leinwand gezeigt. Eines der Highlights ist ein Fussballspiel, das Frederick Laus' Figur mit den Hunden organisiert. Das ist dann auch endlich der Moment, in dem die verschiedenen Handlungselemente ineinander übergehen.

Denn dies ist eigentlich das grösste Problem des Films: Er erzählt verschiedene Geschichten, die zwar von Figuren bevölkert sind, die einander kennen, die aber für sich alleinstehend erzählt werden. Das sorgt für eine episodenhafte und holprige Struktur, die den Film wirken lässt, als hätte Buck sich eben doch besser ein bisschen mehr Zeit für die Drehbuchentwicklung und die Umsetzung lassen sollen. Dass der knapp zweistündige Film aber dennoch nicht langweilig ist, liegt einerseits am sehr schönen Ensemble, andererseits aber vor allem an den Vierbeinern, die nur zu oft die Szene an sich reissen und die eigentlichen Stars des Films sind.

So kann man Wuff auch als eine Verbeugung vor dem besten Freund des Menschen sehen, weil er zeigt, wie sehr diese Tiere das Leben bereichern können – indem sie bedingungslos und uneingeschränkt lieben. Sie nehmen jeden so, wie er ist. Das mag eine sehr, sehr simple Botschaft sein, die der Film transportiert, aber eine, hinter der man auf jeden Fall stehen kann. Der grosse Wurf ist Wuff nicht geworden, Hundefans können hier aber nichtsdestotrotz ihren Spass haben.

26.03.2024

3

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Kommentare

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louiseb

vor 5 Jahren

Herrlicher Film, für Menschen- und Tierliebhaber :-)


maennele

vor 5 Jahren

Lustiges und kurzweiliges Popcorn-Unterhaltungs-Kino! Man darf natürlich keinen intellektuellen Humor erwarten...


Patrick

vor 5 Jahren

Nettes und liebenswertes Hunde Movie mit hohem Jöö~Effekt Factor.Die Story ist zwar vorsehbar und ist auch etwas zu lang geraten,aber das Movie ist dennoch eine köstliche Feierabend Unterhaltung.Dafür gibts von mir 3.1/2 Hundepfote Abdrücke von 5.

Zuletzt geändert vor 5 Jahren


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