Wendy 2 – Freundschaft für immer Deutschland 2017 – 97min.

Filmkritik

Mal wieder den Reiterhof retten

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Der erste Film war durchaus erfolgreich, weswegen die Entscheidung, eine Fortsetzung folgen zu lassen, sehr schnell getroffen wurde. Inhaltlich ergab sie sich sowieso, da der erste Film genügend Spielraum offenließ, um daran anzuknüpfen. In Wendy 2 – Freundschaft für immer kommt nun das Klischee jedes Pferdefilms zum Einsatz: Ein Reiterhof muss vor der Pleite gerettet werden.

Wendy lebt seit einem Jahr mit ihren Eltern auf dem Reiterhof ihrer Großmutter. Der steht aber leider vor der Pleite, weswegen die kleine Wendy beschließt, an einem Turnier teilzunehmen, mit dessen Preisgeld man den Hof retten kann. Allerdings gibt es ein Problem: Ihr Zirkuspferd Dixie ist nun nicht gerade ein Turnierpferd. Da trifft es sich gut, dass das ehemalige Turnierpferd Penny auf den Reiterhof kommt – das Tier ist allerdings dermaßen traumatisiert, dass es vor dem Hürdenspringen Angst hat. Wendy setzt nun alles daran, dem Pferd – und damit auch dem Reiterhof ihrer Großmutter – zu helfen.

Es gibt im Grunde kaum einen Pferdefilm, in dem nicht ein Mensch oder gar der ganze Reiterhof durch das Gewinnen eines Turniers gerettet werden muss. Das hat man in den letzten Jahren querbeet durch alle Pferdefilme gesehen. Es ist ein erprobtes Klischee, aber auch eines, das mittlerweile schon fast selbstparodistische Züge annimmt und leider unterstreicht, wie wenig Variation es bei dieser speziellen Form von Film überhaupt gibt. Tatsächlich sollte man meinen, dass gewiefte Autoren da zu etwas mehr imstande wären, aber mehr als Dienst nach Vorschrift wird offenbar auch von den Produzenten nicht gefordert.

Entsprechend vorhersehbar gestaltet sich die zweite Verfilmung der gleichnamigen Comics, die sich wie schon zuvor sehr viele Freiheiten nimmt und einige Figuren der Vorlage gleich komplett weglässt. Stattdessen hat man eine sehr kuriose Ménage à trois, da Wendy zwischen zwei Pferden steht und irgendwie jedem gerecht werden will. So hat man das Training fürs Turnier auf der einen Seite, aber auch Konflikte mit der Konkurrenz inklusive einiger Intrigen, die verhindern sollen, dass Wendy überhaupt antritt. Auch das ist alles wohlbekannt, sodass unterm Strich nur die schöne Kameraarbeit von Benjamin Dernbecher bleibt, der gerade die Pferdeszenen mit einer gewissen Schönheit eingefangen hat.

Junge ZuschauerInnen mögen sich an Wendy 2 – Freundschaft für immer erfreuen können, wenn sie auch ein Faible für Pferde haben, neu ist an diesem x-ten Pferdefilm aber leider gar nichts: Der mangelnde Mut zur Innovation ist die größte Enttäuschung dieses Films.

20.02.2024

3

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