Night School USA 2018 – 111min.

Filmkritik

Durchgefallen

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Mit Kevin Hart ist es mittlerweile wie mit Melissa McCarthy. Beide spielen seit Jahren die immer gleichen Rollen in austauschbaren Komödien. Hat man eine gesehen, hat man alle gesehen, zumal die Gag-Dichte auch immer mehr abnimmt. Was wohl auch daran liegt, dass man die Manierismen einfach zu gut kennt. Damit Kevin Hart wieder gut werden könnte, müsste er aufhören, auf die immer gleichen Routinen zu setzen.

Teddy hat nie den Abschluss an der High School gemacht, sondern sich durchs Leben gewurstelt. Als er jedoch arbeitslos wird, zeigt sich, dass er ohne Abschluss keinen neuen Job finden wird. Zumindest keinen, mit dem er seinen Lebensstil aufrechterhalten kann, mit dem er seine Freundin Lisa beeindrucken will. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als in seiner High School auf die Abendschule zu gehen. Doch dort ist leider Stewart, den er zu Schulzeiten veräppelt hat, der neue Direktor. Und dann ist da noch der Umstand, dass Teddy im Leben am liebsten Abkürzungen nimmt. Nur nicht anstrengen ist seine Devise.

Mit fast zwei Stunden Laufzeit zieht sich Night School ganz gewaltig. Er strapaziert nicht nur die Geduld, sondern auch die Nerven, weil es hier reihenweise Gags gibt, bei denen Fremdschämen angesagt ist. Im Grunde lässt der Film keine Peinlichkeit aus. Er geht nach dem Motto vor, dem Zuschauer ein Höchstmass an mehr oder minder zotigen Gags vorzusetzen – in der Hoffnung, dass sich der eine oder andere verfängt.

Immerhin das gelingt, denn ein paarmal muss man bei Night School schon lachen, die Menge an guten Gags ist aber einfach viel zu gering. Zudem wirkt der Film sehr zerrupft, da die Geschichte halbgar ist und manche Handlungselemente teils über weite Strecken vergessen werden, bis sie dann wieder opportun sind. Es fühlt sich an, als hätte man einfach die erste Version des Drehbuchs genommen, ohne je auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob man das noch etwas aufpolieren könnte. Die an sich guten Schauspieler (zum Beispiel Tiffany Haddish als Lehrerin) werden vom Skript, aber auch der Regie im Stich gelassen und können mit dem, was ihnen geboten wird, auch keine Wunder bewirken.

Klischiert, langweilig, abgedroschen, enttäuschend: Das sind die Adjektive, die zu Night School in den Sinn kommen. Beinharte Kevin-Hart-Fans können diesem üblen Gebräu vielleicht noch etwas abgewinnen, die meisten anderen werden ob der ins Leere gehenden Gags wohl nur noch seufzen. Night School ist die Art Film, die Kevin Hart macht, weil er gerade einigermassen angesagt ist und mit so vielen Projekten wie möglich so viel als möglich herausschlagen will.

14.11.2018

1.5

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Kommentare

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elelcoolr

vor 5 Jahren

Kevin Hart blödelt sich durch die Abendschule. Dabei erreicht er selten die Gürtellinie.


navj

vor 5 Jahren

Eine von einer einfach gestrickten, schemenhaften Handlung durchzogene Over-the-Top-Komödie, die dank der spielfreudigen Darsteller für kurzweiliges Amüsement sorgt.


Taz

vor 5 Jahren

Schwache 08/1 Komödie ohne Witz und interessanten Figuren. Standardware, die man schon viel besser gesehen hat. Nicht gucken!


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