Die sagenhaften Vier Belgien, Deutschland 2018 – 93min.

Filmkritik

Vier Freunde sollt ihr sein

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Die Inspiration für den Animationsfilm ist das Märchen der Bremer Stadtmusikanten, dem das Autoren- und Regie-Paar Christoph und Wolfgang Lauenstein auch mit der berühmten Szene, in der die Tiere aufeinander stehen, die Ehre erweisen. Abgesehen davon hat der Film nicht viel mit dem Märchen gemeinsam, sondern erzählt eine sehr simple Geschichte für ein äusserst junges Publikum.

Die pummelige Hauskatze Marnie wird von ihrer Besitzerin nach allen Regeln der Kunst verwöhnt, von deren Bruder aber aus dem Haus geworfen, weil sie seine Pläne stört. Marnie wiederum hat von den Einbrüchen in die Häuser einiger Nachbarn gehört und macht sich daran, diese aufzuklären. Dabei lernt sie den ängstlichen Wachhund Elvis, den vor seinen Hühnern fliehenden Hahn Eggbert und das Zebra Mambo Dibango kennen. Ein kurioseres Quartett kann es kaum geben, aber die Vier raffen sich auf, den Kriminalfall aufzuklären – auch wenn sie schliesslich selbst in Verdacht geraten.

Das Design der Figuren ist liebevoll. Sie sind sympathisch, ein bisschen schräg, aber schön anzusehen und charakterlich schön abwechslungsreich gestaltet. Die Geschichte wiederum kann damit nicht mithalten, da sie zu einfach gestrickt ist. Man merkt dem Film an, dass er sich an Kinder richtet, die noch nicht die Grundschule besuchen. Das Problem dabei ist aber, dass für dieses Publikum die Geschichte wiederum etwas zu ambitioniert ist und die Lauflänge so manches Kleinkind überfordern dürfte.

Die stimmliche Besetzung ist schön geworden. Alexandra Neldel überzeugt als von Krimis besessene, aber weltfremde Marnie und Axel Prahl verleiht dem ängstlichen Wachhund eine rotzige Attitüde, die der Figur ganz gut tut.

Die erwachsenen Zuschauer haben bei Die sagenhaften Vier nicht viel zu lachen. Zwei, drei Gags sind derart, dass man auch als Erwachsener zumindest schmunzeln kann, mehrheitlich ist das Ganze aber reichlich kindlich gestaltet, sodass sich der Film weitaus länger anfühlt, als er eigentlich ist.

Die Animationen sind nett, wirken aber etwas einfach gestaltet. Mit amerikanischen Produktionen kann Die sagenhaften Vier nicht mithalten, und auch aus Europa hat man schon bessere Animationen gesehen, was sich hier vor allem in der Umgebungsdarstellung äussert. Im Grunde wirkt das Ganze eher so, als sei es für das Fernsehen gemacht worden. Entsprechend ergibt es sich, dass es auch für ganz junge Kinder interessantere Angebote im Kino gibt.

15.05.2019

2.5

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