Benjamin Blümchen Deutschland 2019 – 92min.

Filmkritik

Begegnung mit der echten Welt

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Seit mehr als 40 Jahren erlebt Benjamin Blümchen seine Abenteuer in zahlreichen Hörspielen, einer Zeichentrickserie und auch einem Zeichentrickfilm, aber eine Realverfilmung ist man in all den Jahren nie angegangen. Auch für Produzent Christian Becker war dies kein leichtes Unterfangen, da er die Rechte-Inhaber über mehrere Jahre hinweg überzeugen musste, dass dieser Ansatz einer Kombination aus Realfilm und Computeranimation der richtige Weg ist.

Dem Zoo von Neustadt geht es alles andere als gut, denn die finanziellen Mittel reichen hinten und vorne nicht. Zumindest hat man den sprechenden Elefanten Benjamin Blümchen, dessen bester Freund, der kleine Junge Otto, seine Ferien im Zoo verbringt. Doch der Alltag im Zoo wird aufgewirbelt, denn Zora Zack macht mit dem Bürgermeister gemeinsame Sache: Der Zoo soll kräftig geschrumpft werden, damit Platz für Luxusimmobilien frei wird. Natürlich denken Otto und Benjamin aber nicht im Traum daran, die garstige Dame mit ihren Plänen einfach so durchkommen zu lassen…

Der Film ist hübsch gemacht – er wird jedoch seinem Anspruch, sowohl Kindern als auch Erwachsenen, die mit einem Gefühl der Nostalgie daherkommen, eine vergnügliche Zeit zu bescheren, nicht gerecht. Weil der Film zwar liebenswert umgesetzt, die Geschichte aber so einfach und naiv gestrickt ist, dass sie ganz offensichtlich auf ein sehr, sehr junges Publikum abzielt. Die erwachsenen Begleiter mögen Nostalgie mitbringen, aber nicht wirklich für diese Form der Darbietung, haben sie Benjamin Blümchen doch gänzlich anders erlebt.

Dabei versucht man eigentlich schon, den Erwartungen gerecht zu werden – darum ist auch Jürgen Kluckert dabei, der seit Jahrzehnten diese Figur spricht und dies nun auch im Film macht. So naiv wie die Figur ist aber letztlich auch die Geschichte, woran Gaststars wie Heike Makatsch als fiese Baulöwin, Uwe Ochsenknecht als Bürgermeister und Dieter Hallervorden als ehemaliger Agent auch nicht viel ändern können.

Die simple Präsentation mit ein paar Gesangseinlagen lebt vor allem von der Titelfigur, die hübsch, aber nicht überragend animiert ist. Man merkt hier schon die Unterschiede, die zu ähnlichen amerikanischen Produktionen herrschen. Möglicherweise bietet sich aber Benjamin Blümchen auch nicht an, um als CGI-Figur innerhalb echter Szenen zu agieren. Er wirkt optisch häufig wie ein Fremdkörper.

Die jungen Zuschauer werden sich daran nicht stören. Für sie gibt es eine Reihe alberner Gags, aber auch eine knallbunte Präsentation, denn farbenfroh ist dieser Film auf jeden Fall. Kein Film für die ganze Familie, wohl aber für die jüngsten Familienmitglieder.

02.08.2019

3

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