Avengers: Infinity War USA 2018 – 160min.

Filmkritik

Zu viel des Guten

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Die 2008 gestartete Marvel-Kinoreihe ist für ihre Superlative bekannt: Auf das umjubelte Afrika-Abenteuer Black Panther folgt nun das laut Eigenankündigung bombastischste Superhelden-Spektakel in der Geschichte des Marvel Cinematic Universe. Avengers: Infinity War bringt so viele Weltenretter wie noch nie zusammen und stellt die unerschrockenen Kämpfer vor ihre bislang größte Herausforderung.

Einige Zeit nach dem Auseinanderbrechen der von Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) angeführten Superheldentruppe in The First Avenger: Civil War droht der Erde eine schreckliche Gefahr aus den Weiten des Weltalls. Um jeden Preis will der Titan Thanos (im Original wunderbar gesprochen von Josh Brolin) die mächtigen Infinity-Steine in seinen Besitz bringen, mit denen er die Hälfte allen Lebens im Universum zu zerstören plant, um so für eine neue Balance zu sorgen. Im Kampf gegen den schier unbezwingbaren Widersacher und seine Handlager ist Iron Man auf die Hilfe alter Weggefährten angewiesen und bekommt zudem Unterstützung von den Guardians of the Galaxy rund um Peter Quill alias Star-Lord (Chris Pratt) und dem afrikanischen König T’Challa alias Black Panther (Chadwick Boseman).

Dass sie große Superheldenaction mit spannenden Zwischentönen aus dem Boden stampfen können, bewiesen die Regiebrüder Anthony und Joe Russo bereits in ihren bisherigen Marvel-Beiträgen The Return of the First Avenger und The First Avenger: Civil War. Atemberaubende Kampfsequenzen darf man – wenig verwunderlich – auch in Avengers: Infinity War erwarten, der noch dazu, nicht zuletzt im wuchtigen Showdown, eine Reihe optisch eindrucksvoller Einfälle zu bieten hat. Während das niederschmetternde Finale emotional mitzureißen weiß, fehlt es dem Blockbuster-Spektakel gerade im Mittelteil an wirklich einprägsamen Momenten, die sich auf die Entwicklung und das Verhältnis der Figuren konzentrieren.

Die schiere Masse der auflaufenden Marvel-Charaktere lässt wenig Raum für tiefschürfende Betrachtungen und verleiht dem brachialen Kriegsgeschehen einen stark episodenhaften Anstrich. Mehr erfahren hätte man beispielsweise gerne über die ambivalente Beziehung zwischen Star-Lords Freundin Gamora (Zoe Saldana) und Bösewicht Thanos, die an einer Stelle eine wegweisende Handlungsrolle spielt. Der ironische Witz, der die früheren Superheldenabenteuer begleitet hat, blitzt auch dieses Mal regelmäßig auf, fühlt sich manchmal aber – ebenso wie die Gesamtkonstruktion des Films – nicht ganz so rund an wie gewohnt. Enttäuschend ist das, was die Russos aus dem Hut zaubern, sicher nicht. Den Eindruck eines Action-Overkills hätte das Regiegespann mit einigen zusätzlichen Ruhepausen jedoch mühelos beiseiteschieben können.

20.02.2024

3

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor einem Monat

Hoffnungslos überbewertetes CGI-Marketingprodukt. Eine Bewertung zu diesem grauenhaften Machwerk zu schreiben, ist schon Zeitverschwendung. In 7,8 Jahren wird dieser Film nur mehr einen Wert haben : nämlich den Brennwert als Sondermüll. Dieser Film ist eine Beleidigung für alle talentierten Filmschaffenden, die seit ca. 2005 großartige Comicverfilmungen geliefert haben - und das waren gar nicht so wenige.Mehr anzeigen


Ripley

vor 4 Jahren

Hat mir von A-Z super gut gefallen. Eine Story, wie wir sie nicht erwartet hätten. Dass die Schauspieler Persönlichkeit und tiefe Emotionen zeigen konnten, war ebenfalls sehr erfrischend. Sogar Scarlett Johansson, von der ich sonst eher mittelmässig begeistert war in ihrer Rolle als Natasha, konnte einiges aus der Rolle rausholen. Und Thor.. einfach nur hammer, oder eben nicht steinhart :-DMehr anzeigen


zNoxel

vor 5 Jahren

Bester Film ever! 🔥


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