Villa Capri - Das ist erst der Anfang USA 2017 – 91min.

Filmkritik

Ein Weihnachtsfilm im Sommer

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Schon vor 20 Jahren hätte man mit den gleichen Schauspielern und dem gleichen Regisseur denselben Film machen können, aber man wird den Eindruck nicht los, dass damals etwas Besseres hätte herauskommen können. Villa Capri – Just Getting Started hätte Biss haben können, in seiner jetzigen generischen Form bleibt aber nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig.

Duke (Morgan Freeman) hat einst einige Mafia-Grössen verheiratet, nun ist er der Manager des exklusiven Luxus-Ressorts Villa Capri in Palm Springs. Als der ehemalige FBI-Agent Leo (Tommy Lee Jones) dort ankommt und ihn nicht nur im Poker besiegt, sondern auch bei den Ladies punkten kann, entwickelt sich eine Rivalität zwischen den beiden. Doch dann müssen beide inmitten der Weihnachtsvorbereitungen aller Streitigkeiten zum Trotz zusammenarbeiten, als klar wird, dass Auftragskiller der Mafia hinter Duke her sind und damit auch Suzie (Rene Russo), das gemeinsame Objekt der Begierde, in Gefahr gerät. Die Zusammenarbeit stellt sich jedoch als schwieriger heraus, als zunächst gedacht.

Die Königssünde einer jeden Komödie ist es, wenn sie einfach nicht witzig ist. Sicher, hin und wieder kann man auch hier schmunzeln, im Grossen und Ganzen bleibt aber jeder mögliche Gag auf der Strecke. Wenn es überhaupt etwas gibt, das den Film zumindest halbwegs passabel werden lässt, dann sind es Morgan Freeman und Tommy Lee Jones. Die Rivalität ihrer beiden Figuren hat wenigstens ein bisschen Esprit, aber man merkt auch diesen beiden alteingesessenen Mimen an, dass dieser Film für sie im Grunde nichts weiter als ein leichter und schnell verdienter Gagenscheck gewesen ist. Denn sie liefern Dienst nach Vorschrift ab, ohne jemals zu versuchen, mehr aus dem zu machen, was das Drehbuch hergibt.

Es mag aber auch einfach so sein, dass dieses Drehbuch nichts hergibt. Ron Shelton, der früher mal spritzige und sehr charmante Filme gemacht hat, scheint jedwedes Feingefühl für das Erzählen einer Geschichte abhanden gekommen zu sein. Stattdessen verlässt er sich auf seine beiden Hauptdarsteller, die in bester Buddy-Movie-Manier nicht miteinander können, aber eben müssen. Das erinnert an das Kino der 1980er Jahre, aber retrospektiv betrachtet, wäre Villa Capri – Just Getting Started auch nur ein 08/15-Film gewesen, der in der Kategorie „Ferner liefen“ eingeordnet wird.

Im Grunde wünschte man allen Beteiligten, sie hätten ein besseres Projekt gefunden. Das mag im Alter nicht mehr so leicht sein, derartig uninspirierte Massenware wie Villa Capri – Just Getting Started kann aber auch nicht die Lösung sein.

01.06.2018

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